Marktbericht für NE-Metalle

Die Aluminiumherstellung in China erreicht eine neue Dimension. Doch nicht nur die produzierten Mengen, auch die Preise für das Leichtmetall steigen. Die meisten anderen Notierungen für Industriemetalle dagegen fallen. Unterschiedlich entwickeln sich auch die Schrottpreise. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Aluminiumschrott legen leicht zu


China ist in vielerlei Hinsicht ein Land der Superlative. Jetzt hat sich die Volksrepublik mal wieder selbst übertroffen und einen neuen Rekord bei der Aluminiumproduktion aufgestellt. Wie das Nationale Statistikbüro berichtet, stellten die chinesischen Schmelzen im zurückliegenden November rund 2,8 Millionen Tonnen von dem Leichtmetall her. Das ist mehr als jemals zuvor.

Nach wie vor sind es die stark gestiegenen Aluminiumpreise, die die Produktion im Reich der Mitte so kräftig ankurbeln und sogar vormals stillgelegte Produktionsstätten wieder aufleben lassen. Auch in dieser Woche legte der Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse (LME) wieder etwas zu. Am Mittwoch (14.12.) lag die Notierung bei 1.741 US-Dollar pro Tonne. Das entspricht einem leichten Preisanstieg gegenüber der Vorwoche von 17 US-Dollar. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich Aluminium um fast 300 US-Dollar verteuert.

Neben dem Rekordmetall konnte diesmal nur noch Zinn ein Plus verbuchen. Mit 50 US-Dollar fiel es allerdings bescheiden aus. Die Tonne notierte gestern bei 22.125 US-Dollar.

Bei den anderen Industriemetallen zeigte die Preiskurve in dieser Handelswoche abwärts. Nickel büßte 180 US-Dollar ein. Die Tonne wurde gestern für 11.420 US-Dollar gehandelt. Blei wechselte für 2.351 US-Dollar den Besitzer. Das macht pro Tonne 31 US-Dollar weniger als zuletzt. Zink gab noch etwas stärker nach. 88 US-Dollar ging es hier mit dem Preis nach unten. Die Tonne erbrachte 2.753 US-Dollar.

Erstmals seit Mitte Oktober musste auch Kupfer wieder Verluste hinnehmen. Das rotbraune Metall verbilligte sich um 166 US-Dollar. Die Tonne erzielte 5.744 US-Dollar, lag damit aber im Vergleich zum Rest des Jahres immer noch auf einem verhältnismäßig hohen Niveau.


lme-preise-14-12-16


Kupferschrott büßt bis zu 100 Euro pro Tonne ein

Ähnlich durchwachsen wie die Notierungen für Industriemetalle entwickelten sich die Schrottpreise. Altzink und Kupferschrott, die Gewinner der Vorwoche, waren diesmal die Verlierer. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa gab am unteren Ende 60 und am oberen Ende um 100 Euro nach. Für die Tonne wurden Preise zwischen 5.100 und 5.180 Euro gezahlt. Bei Schwerkupferschrott (Keule) reichte die Preisspanne von 4.730 bis 4.860 Euro pro Tonne. Das sind am unteren Ende 100 Euro weniger als zuletzt. Am oberen Ende fiel der Verlust mit 40 Euro nicht ganz so stark aus.

Ein spürbares Minus verzeichnete auch Altzink. 60 Euro erlöste die Tonne weniger. Die Preise lagen zwischen 1.770 und 1.880 Euro.

Zu den Gewinnern gehörten in dieser Woche andere. Weichbleischrott etwa überstieg die Marke von 2.000 Euro. Die Tonne erzielte nun 2.000 bis 2.120 Euro. Auch die Preise für Nickelschrott zogen an. V2A (Alt- und Neuschrott) verteuerte sich am oberen Ende um 20 Euro. Am unteren Ende blieb der Preis stabil. Die Tonne kostete zwischen 1.070 bis 1.130 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) gewann am oberen Ende ebenfalls 20 Euro hinzu. Am unteren Ende waren es immerhin 10 Euro mehr. Die Preise erhöhten sich damit auf 1.390 bis 1.470 Euro pro Tonne.

Im Gegensatz zur Vorwoche konnte diesmal auch Aluminiumschrott Zugewinne verbuchen. Bei Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) waren es am unteren Ende 30 Euro und am oberen Ende 10 Euro mehr als zuletzt. Für die Tonne wurden 1.510 bis 1.650 Euro fällig. Profilschrott erlöste zwischen 1.560 und 1.660 Euro pro Tonne. Das entspricht einem Plus von 20 Euro.

 

320°/mb

Mehr zum Thema
Neue Kennzeichnung für CO2-armen Stahl
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen