Marktbericht

Alle Schrottsorten können in dieser Woche Preissteigerungen vorweisen. Nur Aluminiumschrott macht eine Ausnahme. Auf Primärseite sieht es ähnlich aus. Auch hier hat Aluminium preislich einen Dämpfer bekommen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Aluminiumschrott trüben Gesamtbild


Der aktuelle Welt-Einkaufsmanagerindex signalisiert ein moderates globales Wirtschaftswachstum. Das war vor ein paar Monaten noch anders – bevor die USA an einem Handelskrieg gezündelt hatten. Doch die Industriemetallpreise schlagen sich weiterhin recht wacker. Zu diesem Schluss kommen Analysten der DekaBank.

Einige Metalle schlagen sich dabei besser als andere. So zeigte sich am Mittwoch (16. Mai) an der Londoner Metallbörse LME ein durchwachsenes Bild. Blei, Kupfer und Nickel haben sich im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche verbessert. Alle anderen Industriemetalle mussten Abstriche hinnehmen.

Bei Kupfer hat in den vergangenen Wochen neben den Handelsspannungen vor allem der festere US-Dollar die Preisentwicklung bestimmt. In dieser Woche zeigte sich der Preis aber trotzig und hat die Marke von 6.800 US-Dollar leicht übersprungen. Anfang der Woche war der Preis kurzzeitig sogar auf über 7.000 US-Dollar geklettert. Laut Marktanalysten hat das rote Metall eine Preisspanne erreicht, die angesichts des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage als fair eingestuft wird.

Der Nickelpreis setzt seine Aufwärtsbewegung weiter fort. In dieser Woche hat er einen Sprung um satte 500 US-Dollar nach oben geschafft. Treibkraft für den Anstieg könnten Sorgen am Nickelmarkt sein, dass die US-Regierung Sanktionen gegen russische Nickelproduzenten verhängen könnte. Das könnte die ohnehin schon bestehende Knappheit an Nickel verschärfen. Diese Vermutung teilen auch die Marktanalysten der Frankfurter DekaBank.

Aluminium hingegen verliert um etwas mehr als 2 Prozent. Dabei war das Leichtmetall in den vergangenen vier Wochen auf dem aufsteigenden Ast. Zwischenzeitlich hatte es sogar den stärksten Preisanstieg verbucht. Auch hier spielen wohl die Spannungen zwischen den USA und Russland eine Rolle. Anfang April hatten die USA Sanktionen gegen Russland verhängt. Die Sorge um eine Verknappung von Rohaluminium hatte den Preis nach oben getrieben. Nun aber werden versöhnlichere Töne angeschlagen, wodurch vermutlich eine Abwärtsbewegung ausgelöst wurde.

metallpreise

In Preise für Weichbleischrott kommt endlich Bewegung

Auf der Sekundärseite vollzieht sich bei den Aluminiumschrotten eine ganz ähnliche Entwicklung. Nach einigen Wochen, in denen es mit den Erlöspreisen aufwärtsging – von dem Ausrutscher von vor zwei Wochen einmal abgesehen –, haben sich die Tonnenpreise in dieser Woche um bis zu 50 Euro nach unten korrigiert. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor. Ob das nur ein zweiter Ausrutscher ist, wird sich zeigen.

Der Preisrückgang bei den Aluminiumschrottsorten trübt die Gesamtbilanz. Denn alle anderen Schrottsorten konnten sich verbessern. Selbst Weichbleischrott zeigt ein Lebenszeichen. Die Preisspanne für diese Sorte war seit Mitte April auf ein und demselben Niveau steckengeblieben.

Bei den Kupferschrotten konnte sich Schwerkupferschrott am stärksten steigern. Am unteren Ende schlägt ein Plus von 50 Euro zu Buche. Am oberen Ende konnte die Sorte gar 70 Euro hinzugewinnen. Bei den Nickelschrotten überflügelt Nickel V2A seine Schwestersorte überflügelt. Aber Nickel V4A ist ohnehin traditionell etwas zurückhaltender, was die Preisentwicklung angeht.

ne-metallschrottpreise

 

© 320° | 18.05.2018

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