Marktbericht für NE-Metalle

Kaum haben sich die Sorgen um die chinesische Wirtschaft etwas gelegt, erholen sich auch die Metallpreise. Die Schrottpreise allerdings ziehen noch nicht mit. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Kupferschrott geben weiter nach


Der Konjunkturabschwung Chinas ist jetzt auch amtlich. Wie das Nationale Statistikbüro der Volksrepublik ganz offiziell berichtet, ist die chinesische Wirtschaft im vergangenen Jahr um 6,9 Prozent gewachsen. Das ist der niedrigste Wert seit 1990.

Die Sorgen über diesen neuen Tiefstand halten sich bei Rohstoffproduzenten und Händlern aber in Grenzen. Die Metallmärkte jedenfalls reagieren entspannt. „Offenbar haben einige Marktteilnehmer Schlimmeres erwartet“, mutmaßen Analysten der Commerzbank. Die vermeintlich schlechte Nachricht ist demnach gar nicht so schlecht.

Nickelpreise erholen sich

Bei den Notierungen für Industriemetalle gibt es bereits erste Anzeichen einer Trendwende. Nach zum Teil erdrutschartigen Verlusten zu Jahresbeginn, konnten sich die Preise nun erholen. Lediglich der Kupferpreis rutscht noch etwas tiefer ab. An der Londoner Metallbörse (LME) notierte das Metall am Mittwoch (20.1.) mit 4.351 US-Dollar. Der Preis lag damit geringfügig unter dem Niveau der Vorwoche. Mittelfristig gehen Experten aber davon aus, dass der Kupferpreis wieder steigen wird.

Bei Nickel und Zinn hat bereits in dieser Handelswoche eine Aufwärtsbewegung eingesetzt. Nickel wurde gestern an der LME für 8.610 US-Dollar gehandelt. Das sind 325 US-Dollar mehr als noch vor sieben Tagen.

LME-Preise-20.1.16Bergauf, wenn auch nicht ganz so steil, ging es auch für Zinn. Ein Plus von knapp 200 US-Dollar stand bei diesem NE-Metall zu Buche. Die Tonne erzielte 13.452 US-Dollar. Zink hingegen konnte das Minus zu Beginn des neuen Jahres nicht mit einem Zugewinn kontern. Immerhin aber konnte es das Preisniveau halten. Die Tonne erlöste 1.482 US-Dollar.

Bei Aluminium gibt es nach wie vor kaum Bewegung. Weder der Börsencrash noch die aktuellen Daten zum chinesischen Wirtschaftswachstum haben sich auf den Preis ausgewirkt. Er blieb – ob gute oder schlechte Neuigkeiten – weitgehend stabil. An diesem Mittwoch notierte die Tonne bei 1.467 US-Dollar.

Verluste für Kupfer- und Aluschrott

Wie den Notierungen für Industriemetalle so ergeht es auch den Schrottpreisen. Doch die leichte Aufwärtsbewegung, die beispielsweise Nickel und Zinn verzeichnen, ist bei den Altmetallen bislang nicht angekommen. Kupfer- und Aluminiumschrott mussten sogar Einbußen hinnehmen, wie die aktuelle Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) zeigt.

Blanker Kupferschrott (Kabul) etwa büßte gegenüber der Vorwoche 70 Euro ein. Für die Tonne wurden Preise zwischen 3.880 und 4.060 Euro aufgerufen. Bei Schwerkupferschrott (Keule) reichte die Preisspanne von 3.660 bis 3.770 Euro. Das entspricht einem Preisrückgang von 80 Euro.

Auch Alu-Schrott verlor nach Wochen des Preisstillstandes diesmal wieder an Wert. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) büßte am unteren Ende 10 Euro, am oberen Ende 40 Euro ein. Die Tonne erlöste zwischen 1.320 und 1.440 Euro. Fast auf das gleiche Niveau fielen die Preise für Profilschrott (Alter). Sie reichen von 1.350 bis 1.440 Euro.

Abwärts zeigten auch die Preiskurven bei Weichbleischrott. Allerdings fiel das Minus mit 10 Euro am unteren und 20 Euro am oberen Ende etwas moderater aus. Die Tonne Weichbleischrott erlöste zwischen 1.230 und 1.350 Euro.

Stabil dagegen blieben die Preise für Altzinkschrott und für Nickelschrott. Für Altzink lagen sie wie schon in der Vorwoche zwischen 1.020 bis 1.100 Euro. Um dieses Preisniveau herum bewegte sich auch Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) kostete zwischen 820 und 840 Euro. Für V4A (Alt- und Neuschrott) wurden 1.080 bis 1.120 Euro erzielt.

 

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