Marktbericht für NE-Metalle

In dieser Woche haben die Preise einiger Schrottsorten nochmals angezogen. Zu den Gewinnern zählt auch Nickelschrott. Bei den Primärmetallen sieht es dagegen weniger rosig aus. Die gute Stimmung der Vorwoche scheint verpufft zu sein.

Preise für Kupferschrotte legen zu


Die gute Wirtschaftsstimmung aus der Vorwoche scheint schon wieder verflogen zu sein. Denn für die große Mehrheit der Industriemetalle geht es an der Londoner Metallbörse LME preislich bergab. Bei Aluminium hält sich der Verlust noch in engen Grenzen. Der Dreimonatspreis ging nur um 7,50 US-Dollar nach unten. Eine Tonne Aluminium kostete am Mittwoch (11. Oktober) 2.146,50 US-Dollar.

Blei büßte verglichen damit schon wesentlich mehr ein. Der Preisrückgang beträgt 2,35 Prozent. Blei bleibt aber noch über der 2.500-Dollar-Marke, und zwar bei 2.531 US-Dollar.

Für Zink und Zinn geht es fast im Gleichschritt abwärts. Zinn verliert 80 US-Dollar, Zink einen Dollar mehr. Der Dreimonatspreis für Zinn liegt damit bei 20.675 US-Dollar je Tonne. Zink erlöst aktuell 3.223 US-Dollar.

Die Preise für Kupfer und Nickel hingegen ziehen auf und davon. Unterstützt durch einen schwachen US-Dollar ist der Kupferpreis um 235 US-Dollar gestiegen. Mit 6.735 US-Dollar je Tonne liegt der Dreimonatspreis auf einem Vier-Wochen-Hoch.

Der große Preissprung von 290 US-Dollar bei Nickel ist ganz ohne nennenswerte Nachrichten zustande gekommen. Die Vermutung drängt sich auf, dass hier wieder spekulative Finanzinvestoren Einzug gehalten haben. Damit hat sich Nickel aber ein Stück über die 11.000-US-Dollar-Marke schrauben können: Der Dreimonatspreis steht bei 11.010 US-Dollar je Tonne.

Die Commerzbank sieht diese Entwicklung unverändert skeptisch und warnt vor einem hohen Korrekturpotenzial für die Industriemetallpreise. Die stark gestiegenen Preise würden sehr wahrscheinlich Anreiz geben, die Produktion auszuweiten, meint die Bank. Die meisten Metallmärkte sollten daher in absehbarer Zeit besser versorgt sein, was für niedrigere Preise spräche.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 11. Oktober 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.123,00 2.146,50

Kupfer: 6.683,00 6.735,00

Blei: 2.524,00 2.531,00

Nickel: 10.975,00 11.010,00

Zinn: 20.790,00 20.675,00

Zink 3.305,00 3.223,00

Quelle: LME

Höhere Preise für Kupfer- und Nickelschrotte

An den Schrottmärkten scheinen derzeit vor allem Kupferdrahtschrotte gefragt zu sein. Beide Sorten haben überaus deutlich hinzugewonnen. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler hervorgeht, hat sich Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) um 120 Euro verteuert. Pro Tonne werden zwischen 5.380 und 5.560 Euro aufgerufen. Schwerkupferschrott (Keule) legt noch einen drauf – diese Sorte fährt ein Plus von 130 Euro ein. Die Erlöspreise liegen zwischen 4.810 und 5.000 Euro (Stand 11. Oktober).

Auch die Preise für die beiden Nickelschrottsorten haben sich verbessert. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) verteuerte sich an beiden Enden um 30 Euro. Die Preise rangieren zwischen 1.060 und 1.100 Euro je Tonne. Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) steigt am oberen Ende ebenfalls um 30 Euro auf 1.430 Euro. Am unteren Ende gewinnt die Sorte 60 Euro dazu. Der untere Preis steht damit bei 1.380 Euro.

Für Altzinkschrott (Zebra) geht es weiter bergauf. Mit einem Plus von 50 Euro steigert sich der Preis auf 2.130 bis 2.190 Euro je Tonne. Weichbleischrott (Paket) hingegen muss einen guten Teil seiner Gewinne aus der Vorwoche wieder abgeben. Am unteren Ende verliert die Sorte 60 Euro, am oberen Ende 20 Euro. Die Preisspanne reicht von 1.900 bis 1.960 Euro.

Die Erlöspreise für die Aluminiumschrotte kommen noch immer nicht so recht in Fahrt. Sie halten exakt das Niveau wie in der Vorwoche. Nur Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) büßt am oberen Ende 10 Euro ein. Aktuell lassen sich damit zwischen 1.720 und 1.850 Euro je Tonne erzielen. Eine Tonne Aluminiumprofilschrott (Alter) erlöst wie in der Vorwoche zwischen 1.750 und 1.850 Euro.

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