Marktbericht für NE-Metalle

Der stark gestiegene Ölpreis lässt die Notierungen für Industriemetalle steigen. Auch die meisten Schrottpreise legen zu, wenn auch nur geringfügig. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Nickelschrott steigen moderat


Die deutsche Wirtschaft erwartet einen goldenen Herbst. Das lässt sich aus den neuesten Daten des Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) ablesen. So ist der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts im September auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. Demnach sind deutsche Unternehmer nicht nur mit ihrer aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden. Auch was die nächsten sechs Monate angeht, herrscht Zuversicht.

Die Einschätzung der Wirtschaftsforscher dürfte auch die Hersteller und Händler von Aluminium und Kupfer freuen, denn am besten ist die Stimmung offenbar im Bauhauptgewerbe. Dort erreichte der Index ein neues Rekordniveau. „Die Einschätzungen der aktuellen Lage waren noch nie so gut“, berichtet das ifo-Institut.

Zinnpreis nähert sich der Marke von 20.000 US-Dollar

Doch nicht nur positive Wirtschaftsdaten aus Deutschland sind ein gutes Zeichen für die Metallmärkte. In dieser Handelswoche sorgte vor allem der stark gestiegene Ölpreis für einen unerwarteten Aufschwung. So ging es auch mit den Notierungen für Industriemetalle nach oben. Besonders Zinn stach hervor: Das Metall näherte sich der Marke von 20.000 US-Dollar, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

lme-preise-28-9-16Am Mittwoch (28.9.) lag der Dreimonatspreis für Zinn bei 19.840 US-Dollar pro Tonne. Das entspricht im Vergleich zur Vorwoche einem Preisanstieg von 440 US-Dollar.

Spürbare Zugewinne konnten auch Nickel, Kupfer und Aluminium einfahren. Die Tonne Nickel legte um rund 300 US-Dollar zu. Sie erlöste 10.685 US-Dollar. Kupfer wurde für rund 4.820 US-Dollar pro Tonne gehandelt. Das ist ein Plus von mehr als 60 US-Dollar. Aluminium zog sogar um 80 US-Dollar an. Die Tonne erzielte fast 1.660 US-Dollar.

Ebenfalls aufwärts, wenn auch nur geringfügig, ging es für Blei und Zink. Die Tonne Blei kostete 1.984 US-Dollar und damit 18 US-Dollar mehr als zuletzt. Zink verteuerte sich um 24 US-Dollar. Die Tonne wechselte für 2.316 US-Dollar den Besitzer.

Schrottpreise steigen nur geringfügig

Die gestiegenen Notierungen bei den Industriemetallen spiegeln sich im Schrotthandel wider. So konnten auch die meisten Schrottpreise in dieser Handelswoche anziehen, wie aus der Preiserhebung des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Große Sprünge blieben allerdings aus. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa gewann bescheidene 10 Euro hinzu. Für die Tonne wurden Preise zwischen 4.120 und 4.300 Euro aufgerufen. Schwerkupferschrott konnte zwar mit 20 Euro am unteren Ende etwas besser punkten. Am oberen Ende aber verharrte der Preis auf dem Niveau der Vorwoche. Die Tonne erlöste zwischen 3.850 und 4.050 Euro.

Die deutlichsten Zugewinne gab es noch für Nickelschrott: Bei V2A (Alt- und Neuschrott) waren es 20 Euro. Für die Tonne wurden diesmal 950 bis 970 Euro fällig. Bei V4A (Alt- und Neuschrott) reichten die Preise von 1.240 bis 1.290 Euro. Das bedeutete am unteren Ende ein Preisanstieg von 70 Euro, am oberen Ende aber lediglich von 10 Euro.

Gering fiel das Plus auch bei Weichbleischrott und bei Altzink aus. Die Tonne Altzink erbrachte 1.620 bis 1.640 Euro. Sie war damit am unteren Ende 10 Euro teurer als vor einer Woche. Am oberen Ende blieb der Preis stabil. Weichbleischrott verteuerte sich sowohl am unteren als auch am oberen Ende um 10 Euro.

Stillstand am unteren Ende herrschte dagegen bei Aluminium. Dafür konnten Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) und Profilschrott (Alter) jeweils am oberen Ende Zugewinne in Höhe von 50 Euro für sich verbuchen. Bei beiden Schrottarten reichte die Preisspanne von 1.450 bis 1.500 Euro.

 

320°/mb

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