Marktbericht für NE-Metalle

Die neuesten Wirtschaftsdaten aus China lassen die Metallmärkte kalt. Die Metallpreise zieht es eher nach unten. Die meisten Schrottpreise geben ebenfalls nach, diesmal auch Weichbleischrott. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preisrallye für Weichbleischrott vorerst beendet


Chinas Wirtschaft bleibt auf einem soliden Wachstumskurs. Im dritten Quartal 2016 verbesserte sich die Wirtschaftsleistung um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch gegenüber dem zweiten Quartal legten die Zahlen um 1,8 Prozent zu, wie das nationale Statistikamt in Peking berichtet.

Unerwartet kommen diesen Zahlen nicht. Experten haben mit Wachstumsraten in dieser Höhe gerechnet. China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und einer der größten Nachfrager von Rohstoffen. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Notierungen für Industriemetalle von der aktuellen Konjunkturentwicklung im Reich der Mitte nicht profitieren konnten.

Kupferpreis sinkt um mehr als 160 US-Dollar

Die Metallpreise bewegten sich in dieser Handelswoche kaum von der Stelle oder mussten sogar Einbußen hinnehmen. Mit dem Kupferpreis ging es besonders deutlich bergab, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

Der Dreimonatspreis für das rotbraune Metall fiel innerhalb von sieben Tagen um mehr als 160 US-Dollar pro Tonne. Er notierte am Mittwoch (19.10.) bei rund 4.660 US-Dollar. Analysten führen den Preisverlust auf die Geschäfte von Spekulanten zurück.

Auch bei Blei und Aluminium fiel das Minus spürbar aus. Die Tonne Aluminium verbilligte sich um knapp 60 US-Dollar. Sie wurde gestern für 1.627 US-Dollar gehandelt. Der Preis für Blei rutschte zurück unter die Marke von 2.000 US-Dollar. Die Tonne erlöste nur noch 1.979 US-Dollar.


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Bei den anderen Industriemetallen hielten sich Gewinne und Verluste in Grenzen. Zink etwa verteuerte sich um gerade einmal 13 US-Dollar. Die Tonne erzielte 2.280 US-Dollar. Zinn büßte lediglich 25 US-Dollar ein, erbrachte immer noch 19.875 US-Dollar pro Tonne.

Auch bei Nickel fiel die Einbuße von 290 US-Dollar nicht so stark ins Gewicht. Für die Tonne wurde gestern immer noch ein Preis von 10.300 US-Dollar verlangt.

Weichbleischrott verbilligt sich um 60 Euro

Die soliden Konjunkturdaten aus China hinterlassen auch im Schrotthandel keine Wirkung. Die Schrottpreise orientierten sich stärker an den Notierungen für Industriemetalle und gaben mehrheitlich nach, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Zu den größten Verlierern gehörten Aluminium- und Kupferschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) etwa büßte 50 Euro pro Tonne ein. Die Erlöspreise sanken auf 1.410 bis 1.530 Euro. Aluminiumprofilschrott (Alter) verbilligte sich auf 1.430 bis 1.530 Euro. Das entspricht einem Preisrückgang von 30 Euro pro Tonne.

Bei Kupferschrott erreichte das Minus den dreistelligen Bereich. Um 100 Euro ging es hier abwärts. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste damit nur noch 4.100 bis 4.280 Euro pro Tonne. Bei Schwerkupferschrott lag die Preisspanne zwischen 3.810 und 4.050 Euro pro Tonne.

Erwischt hat es diesmal auch Weichbleischrott. Anfang August starteten die Preise für diese Schrottart zu einer Aufholjagd. Seitdem sind sie um mehr als 200 Euro pro Tonne nach oben geklettert. Doch in dieser Woche wurde die Preisrallye abrupt gestoppt. Die Tonne erlzielte nun 60 Euro weniger als zuletzt. Für 1.430 bis 1.630 Euro wechselte Weichbleischrott den Besitzer.

Nickelschrott dagegen konnte das Niveau der Vorwoche halten. V2A (Alt- und Neuschrott) verbuchte am oberen Ende sogar einen leichten Zugewinn von 10 Euro. Am unteren Ende herrschte Stabilität. Die Preise lagen zwischen 960 und 990 Euro pro Tonne. V4A (Alt- und Neuschrott) kostete 1.200 bis 1.300 Euro und damit exakt so viel wie zuletzt.

Ein wenig trotzig gegenüber der negativen Tendenz in dieser Woche zeigte sich auch Altzink. Mit 10 Euro pro Tonne fiel das Preisplus allerdings ebenfalls übersichtlich aus. Die Preisspanne reichte von 1.590 bis 1.630 Euro.

 

320°/mb

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