Marktbericht

Schlechte Woche für den NE-Metallschrottmarkt: Alle Schrottsorten haben größere Verluste eingefahren. Bergab ging es in dieser Woche auch bei den meisten Primärmetallen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preisrutsch für Metallschrott


Die Metallpreise sind Mitte dieser Woche ins Rutschen gekommen. Der größte Verlierer an der Londoner Metallbörse LME ist Nickel mit einem Minus von fast 1.000 US-Dollar. Dessen Dreimonatspreis lag am Mittwoch (15. November) nur noch bei 11.635 US-Dollar je Tonne.

Auch für Kupfer ging es bergab. Das Metall büßte um 1,2 Prozent ein. Mit 6.751 US-Dollar pro Tonne markiert das Industriemetall damit ein Fünf-Wochen-Tief. Auch Blei verliert an Boden. Um 76 US-Dollar ist der Dreimonatspreis auf 2.432 US-Dollar gefallen. Damit haben sich die Hoffnungen auf weiter steigende Bleipreise vorerst nicht erfüllt.

Etwas kleiner fällt der Preisrückgang bei Zink aus. Das Metall hat sich um 54 US-Dollar verbilligt. Eine Tonne kostet aktuell 3.130 US-Dollar. Am Aluminiummarkt bleibt die Stimmung auch in dieser Woche gedämpft. Das Leichtmetall verliert 22 US-Dollar. An der LME wird es derzeit für 2.096 US-Dollar je Tonne gehandelt.

Dass sich der Aluminiummarkt wesentlich drehen wird, erscheint derzeit nicht wahrscheinlich. Das britische Marktforschungsinstitut CRU hat festgestellt, dass in der chinesischen Aluminiumindustrie weit weniger Kapazitäten vom Markt genommen wurden als von der Regierung in Peking angeordnet. Außerdem würden einige chinesische Aluminiumproduzenten erwägen, Schmelzen in andere Länder zu verlegen. Nach Einschätzung der Commerzbank dürfte eine Verlagerung der Produktionskapazitäten langfristig zu einer Überversorgung des globalen Aluminiummarktes beitragen.

Einzig Zinn kann sich gegen diese allgemeine Abwärtsbewegung stemmen. Der Preis steigt um 60 US-Dollar auf 19.475 US-Dollar je Tonne. Damit kann Zinn zumindest einen Teil seiner Verluste aus der Vorwoche wieder ausbügeln.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 15. November 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.081,50 2.096,00

Kupfer: 6.715,00 6.751,00

Blei: 2.419,00 2.432,00

Nickel: 11.575,00 11.635,00

Zinn: 19.580,00 19.475,00

Zink 3.190,00 3.130,00

Quelle: LME

Kupferschrotte verlieren bis zu 130 Euro

Auf der Sekundärseite ging es preislich ebenfalls stark bergab. Das gilt vor allem für Kupferschrotte, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Zwischen 100 und 130 Euro haben diese Schrottsorten im Vergleich zu Vorwoche eingebüßt. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöst nur noch zwischen 5.430 und 5.600 Euro je Tonne. Die Preisspanne für Schwerkupferschrott (Keule) erstreckt sich von 4.820 bis 5.010 Euro.

Fast genauso tief ist der Fall für die Weichbleischrott- und Altzinkschrott-Preise. Diese Sorten verlieren zwischen 80 und 90 Euro. Die Erlöspreise für Weichbleischrott (Paket) rangieren damit zwischen 1.850 und 1.920 Euro je Tonne. Altzinkschrott (Zebra) kostet nur noch zwischen 1.990 und 2.050 Euro.

Die Preise für Aluminiumschrottsorten sind fast im Gleichschritt um 60 Euro zurückgegangen. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) verliert am oberen Ende allerdings noch 10 Euro mehr. Die Preise für diese Sorte liegen zwischen 1.700 und 1.820 Euro pro Tonne. Für Aluminiumprofilschrott (Alter) lassen sich aktuell zwischen 1.710 und 1.810 Euro erzielen.

Auch die Preise für die Nickelschrotte geben nach. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) verliert am unteren Ende 50 Euro und am oberen Ende 40 Euro. Die Preisspanne reicht damit von 1.070 bis 1.130 Euro je Tonne. Der untere Preis für Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) bleibt unverändert bei 1.320 Euro. Der obere Preis sackt um 70 Euro auf 1.450 Euro ab.

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