Marktbericht

Die NE-Metallschrottpreise haben wieder auf breiter Front angezogen. Nur Nickelschrott schneidet schwächer ab. Auch die meisten Primärmetalle konnten sich wieder erholen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preissprung für Kupferschrott


Die meisten Metallpreise haben wieder spürbar zugelegt. Neuen Auftrieb haben unter anderem die Zahlen der chinesischen Zentralbank zur Neukreditvergabe gegeben. Demnach wurden im November deutlich mehr Kredite an Haushalte und Unternehmen vergeben als im Vormonat. Nur Aluminium und Zinn konnten nicht von den Berichten profitieren.

Am Mittwoch (13. Dezember) lag der Dreimonatspreis für Aluminium an der Londoner Metallbörse LME bei 2.015 US-Dollar je Tonne. Das sind 27,50 US-Dollar weniger als in der Vorwoche. Deutlich härter traf es Zinn: Um 650 US-Dollar ist der Preis abgesackt. Aktuell notiert das Metall bei 18.755 US-Dollar.

Kupfer hingegen hat sich seit Ende vergangener Woche wieder erholt. Vorausgegangen waren Berichte der chinesischen Zollbehörde von hohen Kupferimporten im November. Um 155 US-Dollar konnte Kupfer sich auf 6.725 US-Dollar je Tonne steigern.

Blei arbeitet sich in kleinen Schritten weiter nach oben. Um 18 US-Dollar ist der Preis auf 2.510 US-Dollar je Tonne geklettert. Der Nickelpreis kommt sogar auf einen Zugewinn von fast 300 US-Dollar und kann einen Teil seiner Verluste aus der Vorwoche wieder ausbügeln. Der Dreimonatspreis steht derzeit bei 11.145 US-Dollar.

Auch für Zink geht es wieder aufwärts. Um 1,7 Prozent kann sich das Industriemetall verbessern. Damit kostet eine Tonne Zink 3.162 US-Dollar. Die höheren Zinkpreise haben für den Rohstoffproduzenten Glencore den Ausschlag gegeben, seine Zinkproduktion wieder zu erhöhen. Die Commerzbank erwartet, dass das der globalen Minenproduktion einen weiteren Schub geben wird. Zudem dürfte sich auch das erwartete Angebotsdefizit am globalen Zinkmarkt im nächsten Jahr reduzieren. Das wiederum würde allerdings für eine Preiskorrektur nach unten sprechen.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 13. Dezember 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 1.996,50 2.015,00

Kupfer: 6.684,00 6.725,00

Blei: 2.514,00 2.510,00

Nickel: 11.080,00 11.145,00

Zinn: 18.865,00 18.755,00

Zink 3.161,00 3.162,00

Quelle: LME

Metallschrotte gewinnen bis zu 80 Euro hinzu

Die Preise für Metallschrott haben ebenfalls wieder angezogen. Nur Nickel V2A sorgt für einen kleinen Schönheitsfehler. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, hat diese Schrottsorte am unteren Ende 10 Euro verloren, dafür am oberen Ende jedoch 10 Euro hinzugewinnen können.

Die Preisspanne für Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) reicht damit von 1.020 bis 1.060 Euro je Tonne. Die Preise der Schwestersorte Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) bleiben stabil bei 1.300 bis 1.450 Euro.

Stabil sind die Erlöspreise für Aluminiumprofilschrott (Alter). Die Preise reichen von 1.700 bis 1.760 Euro je Tonne. Bei Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) verharrt der untere Preis bei 1.650 Euro. Der obere Preis klettert um 30 Euro auf 1.780 Euro.

Weichbleischrott (Paket) verteuert sich am unteren Ende um 20 Euro. Am oberen Ende schlagen 30 Euro mehr zu Buche. Die Preisspanne erstreckt sich von 1.870 bis 1.970 Euro pro Tonne. Ein noch größeres Plus gibt es bei Altzinkschrott (Zebra) zu vermelden: Um 40 Euro hat sich diese Schrottsorte verbessert. Die Erlöspreise liegen nun im Rahmen von 2.030 bis 2.090 Euro.

Die größten Preissprünge aber haben die Kupferschrotte hingelegt. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöst 80 Euro mehr. Die Tonnenpreise rangieren damit zwischen 5.520 und 5.700 Euro. Um 60 Euro steigern konnte sich Schwerkupferschrott (Keule). Dessen Preisspanne reicht von 4.870 bis 5.070 Euro.

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