Altölrecycling

Das Chemieunternehmen Puralube hat seinen Aufbereitungsprozess für Altöle verfeinert und plant, künftig Hochleistungsbasisöle aus dem Inputstoff herzustellen. Die bestehende Raffinerieanlage wird dafür erweitert. Zum Einsatz kommt das sogenannte HyLube-Verfahren.

Puralube will Anlage in Zeitz ausbauen


Puraglobe, ein Tochterunternehmen der US-amerikanischen Puralube Inc. (Wayne, Pennsylvania), will künftig höherwertige Basisöle (API-Gruppe III) aus gebrauchten Schmierölen produzieren. Hierfür haben die Betreiber ihren Aufbereitungsprozess verbessert. Die Technologie soll im Zuge der Erweiterung der bestehenden Raffinerieanlage am Standort Elsteraue im Chemie- und Industriepark Zeitz (Sachsen-Anhalt) angewendet werden.

Am Standort Elsteraue bereitet Puraglobe bereits seit 2004 Altöle zu Basisölen der API(American Petroleum Institute)-Gruppe II auf. Die Qualität entspricht neuem mittelwertigen Motorenöl. Jährlich werden in zwei Anlagen aus 150.000 Tonnen Altöl circa 100.000 Tonnen Basisöle und 50.000 Tonnen weitere Mineralölprodukte hergestellt.

Drei Prozessschritte

Zum Einsatz kommt hierfür das sogenannte Hochdruck-Hydrierverfahren HyLube. Vom Schmieröl zum hochqualitativen Basisöl sind grob drei Prozessschritte notwendig: Zunächst wird der Rohstoff mit fast 500 Grad Celsius heißen Wasserstoff gemischt. Auf diese Weise werden die Kohlenwasserstoffe in die Gasphase überführt, über einen Separator werden schwere Verbindungen und Verunreinigungen abgetrennt.

Im zweiten Schritt werden die gasförmigen Kohlenwasserstoffe in einem mehrstufigen Hochdruckprozess katalytisch von restlichen Verunreinigungen und Metallverbindungen befreit und entschwefelt. Mittels Hydrierkatalysatoren werden die im Gas befindlichen Olefine und Aromaten abgesättigt. Final wird das gereinigte, flüssige Kohlenwasserstoffgemisch über einen Heißabscheider in Gasöl und bis zu 10 Basisölkernschnitte getrennt.

Beim verbesserten Hochdruck-Hydrierverfahren, das nun implementiert wird, kommen neu entwickelte chemischen Katalysatoren zum Einsatz. Mit diesen soll es möglich sein, Basisöle der höchsten Stufe der Mineralölraffination zu unterziehen – also das Altöl noch stärker zu verändern. Darüber hinaus würden im Vergleich zur Primärproduktion des Mineralöls 60 Prozent Treibhausgase eingespart.

Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 2,21 Millionen Euro aus seinem Umweltinnovationsprogramm.

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