Altreifen-Recycling

Der Münchner Altreifen-Recycler Pyrolyx setzt seinen Expansionskurs in den USA fort: Im US-Bundesstaat Indiana ist vor kurzem der Startschuss für den Bau einer neuen Recyclinganlage gefallen. In der Anlage sollen fast 13.000 Tonnen recovered Carbon Black pro Jahr produziert werden.

Pyrolyx: Baubeginn der Recycling-Anlage in den USA


Der Startschuss ist gefallen: In dieser Woche hat Pyrolyx mit dem Bau seiner ersten Produktionsanlage für recovered Carbon Black (rCB) in den USA begonnen. Die Anlage in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana soll nach ihrer Fertigstellung pro Jahr etwa 12.900 Tonnen rCB sowie Pyrolyseöl und Stahl produzieren.

Pro Jahr könnten in dieser Anlage circa vier Millionen Altreifen verwertet werden. Zudem sollen mehr als 30.000 Tonnen CO2 gegenüber der herkömmlichen Carbon-Black-Produktion eingespart werden können, wie der Münchner Altreifenrecycler erklärt. Nach der Fertigstellung der Recyclinganlage wird Pyrolyx vermutlich der weltweit erste rCB-Produzent mit zwei internationalen Produktionsstandorten sein. Das behauptet jedenfalls das Unternehmen selbst, das bereits in Deutschland ein rCB-Werk betreibt.

Noch vor diesem ersten Spatenstich konnte die Pyrolyx-Gruppe zwei langfristige Verträge in den USA abschließen. Wie das Umwelttechnologie-Unternehmen vor einigen Monaten mitteilte, wird es rCB an einen weltweit führenden Masterbatch-Hersteller für die Herstellung von Farbmitteln und Additiven liefern. Darüber hinaus sei ein Zehn-Jahres-Zuliefervertrag für Altreifen unterzeichnet worden. Damit wären circa 40.000 Tonnen Altreifen pro Jahr als Grundrohstoff für den Recyclingprozess gesichert.

rCB entspricht höchsten Qualitätsstandards

Zum Einsatz kommt das von Pyrolyx entwickelte Verfahren, um aus handelsüblichen Gummigranulaten wertvolle Rohstoffe wie Carbon Black zurückzugewinnen. Bei diesem Verfahren werden unter Sauerstoffausschluss organische Verbindungen im vulkanisierten Gummigranulat bei Temperaturen zwischen 350 und 700 Grad Celsius gelöst.

Neben Öl und reinen Gasen, die zur Energie- und Hitzegewinnung eingesetzt werden können, bleibt Carbon-Black zurück. Pyrolyx-Carbon-Black entspricht laut Unternehmensangaben höchsten Qualitätsstandards und enthält keine toxischen oder krebserregenden Bestandteile in nennenswerter Konzentration. So lägen beispielsweise die PAK-Werte des Pyrolyx-Carbon-Blacks unterhalb der Nachweisgrenze und seien damit mindestens 1.000 Mal niedriger als bei herkömmlich hergestelltem Carbon Black.

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