Zugriff auf Verpackungsabfälle

Éco-Emballages, de facto Monopolist auf dem französischen Markt für Verpackungsabfälle, bekommt zum ersten Mal einen Wettbewerber. Das französische Umweltministerium hat das Rücknahmesystem Léko genehmigt. Dahinter steckt das Kölner Unternehmen Reclay.

Reclay erhält Zulassung für Frankreich


Die Reclay Group hat vergangene Woche vom französischen Umweltministerium den Zulassungsbescheid für Léko erhalten. Léko ist der Name für das neue Rücknahme- und Verwertungssystem für Verpackungsabfälle, das vom französischen Ableger des Kölner Unternehmens, Valorie, getragen wird. Starten soll Léko zum 1. Januar 2018. Die Zulassung gilt bis Ende 2022.

Wie die Léko-Verantwortlichen auf ihrer Webseite mitteilen, wird das neue System von mehr als 650 Unternehmen unterstützt. Diese stünden für ein Gebührenvolumen von 135 Millionen Euro und somit über 20 Prozent des Markts.

„Erstmals eine Alternative“

Der geschäftsführender Gesellschafter der Reclay Group, Raffael A. Fruscio, zeigte sich erfreut über die Entscheidung des französischen Umweltministerium: „Léko hat als einziges neues System die Zulassung erhalten. Damit brechen wir auch in Frankreich verkrustete Strukturen auf und bieten verpflichteten Unternehmen aus Handel und Industrie erstmals eine Alternative zum bisherigen System.“

Bislang ist die Rücknahme und Verwertung von Verpackungsabfällen in Frankreich quasi monopolistisch organisiert. Verantwortlich zeichnen das Unternehmen Éco-Emballages und seine Tochtergesellschaft Adelphe. Mit Valorie betritt nun Konkurrenz das Feld.

Das Unternehmen Valorie wurde im Oktober 2016 von der Reclay Group initiiert. Neben den Kölnern sind sechs weitere Aktionäre beteiligt: die Lebensmittelhersteller Cérélia und La Toque Angevine, die Verbände Ficime (vertritt unter anderem die Verpackungsmaschinenhersteller), Adepale (Vereinigung der Lebensmittelhersteller) und Group’Hygiene (Vereinigung der Hersteller von Hygieneprodukten) sowie die Interessenvertretung der Verpackungsbranche France Emballage.

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