Duale Systeme

Nach BellandVision, Grüner Punkt und Interseroh hat nun auch Reclay die neuen Clearingverträge unterzeichnet. Auf Wunsch des Systembetreibers sind noch einige Änderungen aufgenommen worden. Reclay fordert Landbell, Veolia und Zentek auf, seinem Beispiel zu folgen.

Reclay hat neue Clearingverträge unterzeichnet


Nach der am Donnerstag erfolgten Kündigung der alten Clearingverträge hat die Reclay Group heute gemeinsam mit den drei Systembetreibern Grüner Punkt, BellandVision und Interseroh neue Verträge unterzeichnet. Reclay hatte diesen Schritt davon abhängig gemacht, dass in die ursprünglich von den drei Systemen verfassten Vertragstexte einige Änderungen aufgenommen werden. Diese würden insbesondere die Zuweisung von Mengen in Branchenlösungen, Transport- sowie in gewerbliche Verpackungen betreffen, teilt Reclay mit.

„Mit den von uns eingebrachten Punkten werden die Möglichkeiten, Mengen aus dem dualen System herauszudefinieren, noch einmal sehr viel enger gefasst. Dies war für uns Bedingung für die Unterzeichnung neuer Verträge“, erklärt Raffael A. Fruscio, Geschäftsführender Gesellschafter der Reclay Group.

„Die überarbeiteten Verträge sorgen ab 2018 für fairen Wettbewerb und stellen sicher, dass die Verpackungsmengen bis zum Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes rechtskonform gemeldet werden“, zeigt sich Fruscio überzeugt. „Für die Stabilität des Marktes wäre es nun wichtig, wenn die anderen drei Systembetreiber, die neben der Reclay gestern die Clearingverträge gekündigt haben, ebenfalls den neuen Verträgen beitreten würden.“

Unterdessen hat sich auch der Systembetreiber Noventiz zu Wort gemeldet, der neben den dualen Systemen ELS und RKD auf die bestehenden Clearing-Verträge beharrt. „Das Ausscheren aus den Verträgen löst keineswegs das Problem“, kritisiert Dirk Boxhammer, Geschäftsführer von Noventiz Dual. „Wir halten den Schritt für falsch und werben nach wie vor für einen konstruktiven Dialog aller beteiligten Systembetreiber.“ Noventiz werde daher bei seiner ablehnenden Position bleiben.

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