Reaktion auf DSD-Kündigung

Die Reclay Group wirft DSD Machtmissbrauch und Erpressung vor. Mit der Kündigung der Clearing-Verträge gefährde DSD die Stabilität der haushaltsnahen Sammlung, wettert Reclay. Die Argumentation von DSD-Chef Schreiter sei blanker Hohn.

Reclay schießt gegen DSD


Nach der Kündigung der Clearing-Verträge zeigt sich die ReclayG Group mächtig verärgert. „Die Kündigung ist völlig inakzeptabel“, erklärte Raffael A. Fruscio, Gesellschafter der Reclay Group. „Wir wissen nicht, was derzeit bei DSD vor sich geht. Die Argumentation von CEO Stefan Schreiter, mit dem Austritt aus den Clearingverträgen stärke man die Kreislaufwirtschaft, ist blanker Hohn. Das Gegenteil ist der Fall: Die Kündigung sorgt für Unsicherheit im Markt und gefährdet die Stabilität der haushaltsnahen Sammlung. Und das alles völlig ohne Not.“

Nach Fruscios Auffassung befindet sich die Sicherung einer effizienten, kostengünstigen und umweltbewussten Verpackungsentsorgung aktuell auf einem guten Weg. „Die Mehrzahl der dualen Systeme tut im Moment alles dafür, die Marktstabilität zu sichern. Dass DSD seine Verträge ausgerechnet jetzt kündigt und aktiv in einen politischen Prozess eingreift, kann nur einen Grund haben: die Erpressung des Marktes. Weil die eigenen Forderungen kein Gehör finden, wird versucht, den Druck für die 6. Novelle der Verpackungsverordnung zu erhöhen.“ Politik und Mitbewerber dürften sich das nicht gefallen lassen, warnt Fruscio. „Als Kölner Unternehmer sollte Herr Schreiter aufpassen, dass auch für ihn an Aschermittwoch nicht alles vorbei ist.“

Die Reclay Group hält unterdessen an ihren im 1. Quartal 2014 gemeldeten Marktanteilen fest. „Unsere Anteile stehen. Wir garantieren, unsere Mengen weiterhin ordnungsgemäß zu melden und unsere Verpflichtungen gegenüber der Entsorgungswirtschaft vollumfänglich zu erfüllen. Zugleich sind wir bereit, an jeder vernünftigen Neuausrichtung der Clearingstelle und des regulativen Umfelds mitzuwirken. Dazu bedarf es des Dialogs aller Beteiligten und nicht kraftmeiernder Alleingänge einzelner Marktteilnehmer“, so Fruscio.

 

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