Recycling in den USA kommt nur schleppend voran

In den USA landet immer noch mehr als die Hälfte aller Siedlungsabfälle auf Deponien. Wie eine aktuelle Veröffentlichung der Environmental Protection Agency (EPA) zeigt, fielen 2014 rund 258 Millionen Tonnen Siedlungsabfall an. Davon wurden rund 136 Millionen Tonnen auf Deponien entsorgt – ein Anteil von 52,6 Prozent. Die Deponierung kostete 2014 in den USA rund 50,60 US-Dollar pro Tonne.

Dennoch wertet die EPA das Jahr 2014 als positiv, da die Recyclingquote in den Staaten erneut gestiegen ist. Im Jahr 2014 betrug die Quote 34,6 Prozent, in Gewicht ausgedrückt sind das rund 89,4 Millionen Tonnen. Davon wurden 66,4 Millionen Tonnen recycelt und 23 Millionen Tonnen kompostiert. Im Jahr 2010 wurden noch vier Millionen Tonnen weniger recycelt.

Insgesamt ist die Menge an Siedlungsabfällen von 2013 auf 2014 um etwa 3,5 Millionen Tonnen gestiegen. Rund ein Viertel dieser Abfälle macht Papier aus – der mit Abstand größte Stoffstrom. Auf Platz zwei folgen mit rund 15 Prozent die Lebensmittel, Platz drei belegt Schnittgut (13,3 Prozent) gefolgt von Kunststoffabfällen (12,9 Prozent).

Der Recyclingerfolg stellt sich bei den einzelnen Stoffströmen ganz unterschiedlich dar. Im Einzelnen ermittelte die EPA folgende Mengen und Quoten:

• Die beste Quote gibt es bei den Blei-Säure-Batterien: Sie wurden zu 98,9 Prozent recycelt, die Menge betrug 2,81 Millionen Tonnen.

• Ebenfalls hoch war die Quote bei Papierverpackungen, hier wurden 89,5 Prozent beziehungsweise 27,3 Millionen Tonnen recycelt.

• Papier insgesamt wurde zu 64,7 Prozent stofflich verwertet (44 Millionen Tonnen).

• Mit 7,9 Millionen Tonnen wurde gut ein Drittel aller Metalle recycelt.

• Mit 26 Prozent wurde etwa ein Viertel der Glasabfälle recycelt (2,99 Millionen Tonnen).

• Bei Schnittgut wurden etwa 21,1 Millionen Tonnen kompostiert – die Quote lag bei 61 Prozent.

• E-Schrott wurde zu 41,7 Prozent recycelt.

• Bei Reifen betrug die Recyclingquote etwa 40,5 Prozent.

• Bei PET- und HDPE-Flaschen lag die Recyclingquote unter einem Drittel mit jeweils 31,2 beziehungsweise 29,5 Prozent. Bei Kunststoffen insgesamt war die Quote mit lediglich 9,5 Prozent noch deutlich niedriger.

• Mit einer Menge von rund 2,6 Millionen Tonnen wurden etwa 15,9 Prozent aller Holzabfälle.

• Ähnlich hoch war die Recyclingquote von Textilien: Sie lag bei 16,2 Prozent (2,6 Millionen Tonnen).

In einem weiteren Kapitel widmet sich EPA den Bau- und Abbruchabfällen. Diese zählen nicht zu den Siedlungsabfällen und setzen sich 2014 in den USA zu knapp 70 Prozent aus Beton, zu 14 Prozent aus Asphalt und Zement sowie zu 7 Prozent aus Holzprodukten zusammen. Der Rest sind andere Stoffe wie Ziegel und Stahl.

Insgesamt betrug das Aufkommen an Bau- und Abbruchabfällen rund 534 Millionen Tonnen. Über 90 Prozent fielen bei Abbruch und Renovierungen an, nur 10 Prozent im Neubau. Wie diese Abfälle allerdings verwertet wurden, erläutert EPA nicht.