Weniger Deponierung

Mit einer neuen Recyclinganlage sollen Bohrschlämme recycelt und die zurückgewonnenen Bohrspülungen wiederverwendet werden. Je nach Schadstoffbelastung werden die Schlämme unterschiedlich aufbereitet. Ein Teil soll für die Herstellung von Flüssigböden verwendet werden.

Recyclinganlage für Bohrschlämme geplant


Mit einer neuartigen Recyclinganlage für Bohrschlämme können künftig Tausende Liter Frischwasser jährlich eingespart werden. Für dieses innovative und ressourcenschonende Verfahren erhält die Max Wild GmbH aus Berkheim in Baden-Württemberg rund 420.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMUB).

Bei Bohrvorhaben im Erdreich wird zur Kühlung des Bohrkopfes, zur Stabilisierung des Bohrkanals und zum Austrag von Steinen und Erden eine Bohrspülung eingesetzt. Diese besteht zu 95 Prozent aus Wasser und zu fünf Prozent aus mineralischen Zusätzen. Nach dem jetzigen Stand der Technik wird dieser Bohrschlamm in der Regel auf Deponien entsorgt.

Die Max Wild GmbH aus Berkheim plant nun die Errichtung einer innovativen Recyclinganlage für Bohrschlämme, die diese je nach Schadstoffbelastung unterschiedlich aufarbeitet. Unbelastete Schlämme sollen nach Angaben des BMUB recycelt und die daraus rückgewonnenen Bohrspülungen wiederverwendet werden. Schwach belastete Schlämme würden als Grundlage zur Herstellung von Flüssigböden verwendet, die bei Baumaßnahmen eingesetzt und somit teilweise recycelt werden können. Stark belastete Bohrschlämme würden thermisch aufbereitet und die trockenen Rückstände auf einer Sonderabfalldeponie abgelagert.

Positive Umwelteffekte

Durch die Anlage könnten künftig bei einer Menge von 80.000 Kubikmeter Bohrschlamm circa 27.000 Kubikmeter Frischwasser pro Jahr eingespart werden. Weitere positive Umwelteffekte ergeben sich aus der Nichtinanspruchnahme von Deponieraum, der Verringerung von CO2-Emissionen durch vermiedene Transportwege sowie der Einsparungen von Kies und Sand bei der Herstellung von Flüssigböden.

Die Max Wild GmbH ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit 470 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist unter anderem in den Geschäftsfeldern Abbrucharbeiten, Flächenrecycling, Tief- und Erdbau, Horizontalbohrtechnik und Rohrleitungsbau, Logistik und Systementwicklung tätig.

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