EU-Projekt zu Phosphorrecycling startet

Wissenschaftler prüfen die Herstellung von Recyclingdünger aus urbanen und landwirtschaftlichen Reststoffen. Dazu arbeiten deutsche, finnische und schwedische Forscher auf dem Gebiet des Phosphorrecyclings zusammen.

Recyclingdünger aus Reststoffen


Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig leiten in den nächsten drei Jahren ein Arbeitspaket des BONUS-Projektes „PROMISE“, in dem deutsche, finnische und schwedische Forscher auf dem Gebiet des Phosphorrecyclings zusammenarbeiten. Die Fördermittel des kürzlich gestarteten Projektes in Höhe von 486.000 Euro werden zu gleichen Teilen vom Bundesforschungsministerium (BMBF) über den Projektträger Jülich und durch das 7. Forschungsrahmenprogramm (RP7) der EU-Kommission getragen.

In dem Arbeitspaket geht es um die Herstellung nachhaltiger Recyclingdünger aus urbanen und landwirtschaftlichen Reststoffen, erklärt das Julius Kühn-Institut. Dabei sollen so genannte sekundäre Rohstoffquellen wie Gärreste, Klärschlämme und Wirtschaftsdünger auf mögliche Kontaminationen mit ausgewählten Antibiotika, pathogenen Mikroorganismen und Schwermetallen untersucht werden. Zudem wird ermittelt, welchen Einfluss verschiedene Verarbeitungsprozesse auf die Kontaminanten haben.

In dem Projekt, das vom Julius Kühn-Institut koordiniert wird, sollen flächenspezifische, nachhaltige Dünge-Strategien für den Ostseeraum entwickelt werden. Das Ziel ist es, den Eintrag schädlicher Stoffe mit der Düngung zu reduzieren. Hierbei werden nach Angaben des Instituts verschiedene Aspekte berücksichtigt, die die nachhaltige und effiziente Herstellung von Phosphatdüngern durch Phosphorrecycling voraussetzen.

Darüber hinaus soll die Entwicklung innovativer Technologien im Bereich des Phosphorrecyclings gefördert werden. Dazu sei die vergleichende Beurteilung bereits bestehender Konzepte zur P-Rückgewinnung aus verschiedenen Stoffströmen nötig. Das Auftakttreffen hat Ende April 2014 im finnischen Jokioinen stattgefunden.

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