Recyclingrate von Altpapier bleibt stabil

Wie aus aktuell veröffentlichten Zahlen des European Recovered Paper Council (ERPC) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 58 Millionen Tonnen Altpapier wiederverwertet. Das entspricht einer stabilen Recyclingrate von 71,7 (plus 0,7 Prozent gegenüber 2013).

Im Detail ist die Zahl jener europäischen Länder, die Recyclingquoten von unter 60 Prozent ausweisen, auf 9 zurückgegangen. Gleichzeitig sei die Zahl der EU-Staaten mit einer Recyclingquote von über 70 Prozent im Vergleich zu 2013 auf 15 gestiegen. Auf globaler Ebene ist Europa damit nach wie vor Spitzenreiter im Papierrecycling, gefolgt von Nordamerika, Asien und Lateinamerika, betont der ERPC in seinem Bericht.

Ebenfalls Spitzenreiter sei Europa bei der Anzahl der Recyclingdurchgänge. Im Durchschnitt würden Papierfasern in Europa 3,5-mal aufbereitet. Zum Vergleich durchlaufen die Fasern in anderen Ländern der Welt im Durchschnitt 2,4-mal den Recyclingprozess.

Papierrecycling nahe dem Maximum

Trotz der guten Ergebnisse beim Recycling wird die komplette Papiernachfrage künftig wohl nicht durch Altpapier gedeckt werden können. Dem Bericht zufolge wurden im vergangenem Jahr 81 Millionen Tonnen Papier nachgefragt – ein leichtes Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Unterm Strich reichte das vorhandene Altpapier aber nicht aus, um 22 Prozent der Papiernachfrage zu bedienen. Das Potenzial sei langsam erschöpft, heißt es in dem Bericht. Gründe sieht der ERPC vor allem im Einbruch des Zeitungsmarktes und teilweise in der sinkenden Nachfrage nach grafischen Papieren.

Der European Recovered Paper Council (ERPC) wurde als freiwillige Initiative der Papierindustrie im November 2000 gegründet. Ziel ist es, die Fortschritte auf dem Weg zu den europäischen Papierrecyclingvorgaben zu überwachen. Zudem verpflichtete sich die Industrie alle zu einer freiwilligen Recyclingquote. 2011 wurde das Ziel von 70 Prozent in der damaligen EU-27 sowie Schweiz und Norwegen formuliert.