Geschäftszahlen für erstes Halbjahr

Niedrige Metallpreise wirken sich weiterhin negativ auf Umicores Recyclingsparte aus. Zudem verzeichnet der Konzern rückläufige Durchsatz- und Raffinationsmengen. Unterdessen wird an der Kapazitätserweiterung der Anlage in Hoboken gearbeitet.

Recyclingsparte von Umicore macht weniger Gewinn


Die anhaltend niedrigen Metallpreise haben die Erlöse und das operative Ergebnis in der Recyclingsparte des belgischen Materialtechnologiekonzerns deutlich belastet. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 sind die Erlöse um 13 Prozent auf 268,2 Millionen Euro gefallen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 34 Prozent auf 67,6 Millionen Euro zurück. Auch im Bereich Edelmetall-Raffination liegen Ergebnis und Umsatz unter den Ergebnissen des Vorjahresvergleichszeitraums. Weitere Gründe für den Umsatzrückgang liegen in den geringeren Verarbeitungsmengen und einem schlechteren Angebotsmix.

Zwar sei der Materialeingang im Jahresvergleich recht stabil geblieben, jedoch sei die Zusammensetzung sowohl bei industriellen Nebenprodukten als auch bei Altmaterialien weniger günstig ausgefallen, heißt es im Halbjahresbericht. Die Versorgung mit E-Schrott sei angestiegen, doch die Verfügbarkeit an reicheren, komplexeren E-Schrotten sei erneut zurückgegangen.

Rückläufig war auch der Durchsatz in der Umicore-Recyclinganlage für komplexe Edelmetalle in Hoboken. Der Konzern begründet den Rückgang mit technischen Vorbereitungen und Testarbeiten an verschiedenen Teilen des Verarbeitungsprozesses, die im Vorfeld des geplanten Kapazitätsausbaus durchgeführt werden müssten. Die Kapazität der Anlage soll um 40 Prozent auf rund 500.000 Tonnen im Jahr steigen. Dafür hat Umicore bereits grünes Licht von den zuständigen Behörden bekommen. Jetzt tritt der Konzern in einen Dialog mit den lokalen Stakeholdern, um noch offene Fragen zu klären. Die meisten Erweiterungsinvestitionen sollen während der geplanten Wartungsstillstände in den kommenden 18 Monaten erfolgen.

Eine weitere Folge der niedrigen Metallpreise sind die rückläufigen Raffinationsmengen im Bereich Schmuck und Industriemetalle. Die vor sich hin dümpelnden Preise hätten die Verfügbarkeit von edelmetallhaltigen Rückständen geschmälert. So seien die verfügbaren Mengen an Goldschrott wesentlich geringer gewesen als im vergangenen Jahr. Die Volumina an Silber- und PGM-haltigen Rückständen dagegen hätten sich recht gut entwickelt.

Der Gesamterlös der Umicore-Gruppe lag im ersten Halbjahr bei 1,2 Milliarden Euro und damit leicht unter dem Ergebnis des Vorjahreshalbjahres. Das bereinigte EBIT ist um 15 Prozent auf 138 Millionen Euro gesunken. Auch hier bekommt der Konzern die niedrigeren Metallpreise zu fühlen. Auch negative Währungseffekte und höhere Abschreibungskosten spielen bei dieser Entwicklung eine Rolle.

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