Verhandlungen sind gescheitert

Die Verhandlungen zwischen Remondis und den Eigentümern von DSD über den Kauf der Mehrheitsanteile am Grünen Punkt sind gescheitert. Remondis hat sich aus dem Bieterwettbewerb für den Grünen Punkt zurückgezogen.

Remondis bietet nicht mehr für DSD


Die Verhandlungen zwischen Remondis und den Eigentümern von DSD über den Kauf der Mehrheitsanteile am Grünen Punkt sind gescheitert. Remondis habe sich aus dem Bieterwettbewerb für den Grünen Punkt zurückgezogen, bestätigte Remondis heute Vormittag. Beide Seiten hätten unterschiedliche Vorstellungen zur Höhe des Kaufpreises gehabt.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hatte erst heute vor einer möglichen Übernahme des Unternehmens DSD („Grüner Punkt“) durch den Entsorger Remondis gewarnt. „Wir sehen den Prozess mit Sorge. Der größte deutsche Entsorger würde den größten Betreiber eines dualen Systems erwerben. Damit entstünde ein Unternehmen mit hoher Marktmacht“, sagte VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche der Zeitung Rheinische Post (Freitagausgabe).

„Die mittelständischen und auch kommunalen Entsorgungsunternehmen befürchten steigende Preise zu Lasten der Verbraucher, zum Beispiel höhere Gebühren für das duale System, die auf den Verbraucher abgewälzt werden“, sagte Reiche. Es sei am Bundeskartellamt, den Fall mit Sachkenntnis der Branche sehr genau zu überprüfen. „Eine weitere Konzentration des Entsorgungsmarktes schadet dem Wettbewerb und damit dem Verbraucher.“

Michael Wiener, Chef des Grünen Punktes, wollte sich zu Verhandlungen mit Remondis nicht äußern. Er bestätigte aber, dass der Verkaufsprozess laufe. „Unsere Eigentümer Bluebay und HIG Capital wollen ihre Anteile veräußern. Der Prozess läuft, der Verkauf soll wie angekündigt bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Dabei gibt es aber keinen Zeitdruck, wir nehmen uns so viel Zeit, wie wir für die beste Lösung brauchen“, sagte Wiener der Redaktion.

Die Beteiligungsgesellschaft Bluebay hält 55 Prozent an DSD, weitere 25 Prozent der Anteile liegen bei der Beteiligungsgesellschaft HIG Capital. Die übrigen 20 Prozent liegen beim Management von DSD.

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