Entsorgungsvertrag

Im Kreis Alzey-Worms ging es um die Frage, ob die Abfallsammlung kommunal oder privat organisiert werden soll. Das Rennen machte Remondis. Die in Erwägung gezogene interkommunale Kooperation hatte das Nachsehen.

Remondis setzt sich gegen interkommunale Kooperation durch


Die Sammlung und der Transport kommunaler Abfälle im Landkreis Alzey-Worms wird auch künftig von einem privaten Unternehmen ausgeführt. Einstimmig beschlossen die Mitglieder des Kreisausschusses die Vergabe des Hauptentsorgungsvertrages an die Firma Remondis GmbH in Mannheim als wirtschaftlichsten Bieter. Der derzeit laufende Vertrag mit der Firma Remondis endet am 31. Dezember 2017. Der neue Vertrag ab 2018 wird bis 2023 laufen.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Kreises hatte im Februar 2017 unter fachlicher Begleitung der Unternehmens teamwerk-AG Mannheim die Leistungen zur Sammlung, Beförderung und Entsorgung von Problemabfällen im Landkreis Alzey-Worms europaweit ausgeschrieben. Mit der Vergabe an Remondis folgt der Ausschuss der Empfehlung des Beratungsfirma, die Leistungen für den Zeitraum vom 2018 bis 2023 mit Verlängerungsoption bis 2025 an die Firma Remondis zu den in der öffentlichen Ausschreibung ermittelten Preisen zu vergeben.

Zuvor hatte der Kreisausschuss auch alternative Organisationsformen zur Abfallentsorgung prüfen lassen. Das Gutachten der Berater kam jedoch zu dem Ergebnis, Remondis den Vorzug vor einer in Erwägung gezogenen interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Worms einzuräumen. „Die bei der Ausschreibung am Markt erzielten Konditionen bestätigen die Entscheidung des Kreisausschusses für das laufende Entsorgungssystem in jeder Hinsicht. Die Müllgebühren können somit für die Bürgerinnen und Bürger aus heutiger Sicht stabil bleiben“, betont Landrat Ernst Walter Görisch.

Ebenfalls an die Firma Remondis vergab der Werksausschuss die Leistungen zur Sammlung, Beförderung und Entsorgung von Abfällen und Wertstoffen von Wertstoffhöfen im Landkreis Alzey-Worms. Für die Entsorgung von Problemabfällen ist ab 2018 die Firma Hunsrück-Sondertransporte-GmbH, Hoppstädten-Weiersbach, zuständig.

Im Kreis Alzey-Worms leben rund 130.000 Einwohner, die pro Jahr etwa 21.000 Tonnen Restmüll und knapp 17.000 Biomüll produzieren. Der Kreis ist seit Ende 2003 Mitgesellschafter der GML Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH, einem Gemeinschaftsunternehmen von acht Gebietskörperschaften aus der Vorderpfalz und Rheinhessen sowie der Stadt Mannheim. Die GML betreibt das Müllheizkraftwerk (MHKW) Ludwigshafen.

Mehr zum Thema
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger