Windkraftanlagen

Statt Atomkraft werden künftig Windkraft und Fotovoltaik den Großteil der Energieversorgung in Deutschland decken. Doch die erneuerbaren Energien bringen auch ein großes Entsorgungsproblem mit sich. Remondis warnt bereits vor dem „High-Tech-Schrott“.

Remondis warnt vor Hightech-Müllhalden


Dank der deutschen Energiewende werden die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut. Remondis sieht allerdings auch die Schattenseiten dieser Wende. Der Recyclingkonzern warnt vor großen Mengen an Hightech-Schrott, die nicht entsorgt werden können. „Da kommt ein Riesenproblem auf uns zu“, sagt Remondis-Manager Herwart Wilms.

Windräder etwa seien aus Verbundstoffen gebaut, die nicht mehr zu trennen seien. „Die können wir nicht recyceln“, erklärte Wilms gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Capital“. Einzelne Teile könnten auch nicht verbrannt werden, da die Stoffe die Filter der Verbrennungsanlagen verstopften. Probleme gebe es zudem bei der Entsorgung von Fotovoltaik-Anlagen, Lithium-Batterien sowie Karosserien von Elektroautos.

„Wir steigen bei der einen Technologie aus – unter anderem weil wir nicht wissen, was wir mit dem Atommüll machen sollen – und bei einer neuen Technologie ein, bei der wir auch nicht wissen, wie wir mit dem Abfall klarkommen“, kritisiert Wilms, Geschäftsführer von Remondis Assets & Services. Es gäbe inzwischen 24.867 installierte Windanlagen. Da es schwieriger werde, neue Standorte zu finden, würden an den vorhandenen größere Motoren und Rotoren angebracht.

Remondis arbeitet an neuen Recyclingverfahren

„Momentan weiß aber niemand, wohin mit dem unbrauchbaren Windradmüll. Die Betreiber bieten uns viel Geld, damit wir ihnen das abnehmen“, sagt Wilms. Remondis könne aber auch nur ganz wenig davon zwischenlagern. Momentan versuche das Unternehmen, neue Verfahren zum Recycling zu entwickeln.

Wilms appelliert jedoch an die Industrie, die Entsorgungsexperten künftig schon bei der Entwicklung mit einzubeziehen. Mit Autoherstellern wie VW, Audi, BMW und Mercedes führe Remondis bereits Gespräche. „Ganz vereinzelt merken wir, dass Unternehmen umdenken, im Großen und Ganzen aber noch zu wenig“, sagt Wilms.


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