Aufbereitung von Kunststoffabfällen

Der Kunststoffaufbereiter Rodepa will künftig mehr Kunststoffabfälle behandeln. Am Standort Hengelo in den Niederlanden wird deshalb eine neue Waschanlage zum Einsatz kommen. Im Fokus stehen formstabile Folien und Hartkunststoffe aus Polyethylen und Polypropylen.

Rodepa erweitert Kapazität


Das Unternehmen Rodepa Plastics, eine Schwesterfirma des niederländischen Kunststoffrecyclers De Paauw Recycling, hat eine zusätzliche Waschanlage für Post-Consumer-Kunststoffabfälle in Auftrag gegeben. Die Anlage soll am Standort des Unternehmens in Hengelo (Niederlande) errichtet werden. Lieferant ist die Firma Herbold Meckesheim.

Der Anlagenaufbau umfasst einen Shredder mit nachgeschalteter Störstoff-Abscheidung, Friktionswäscher, Nassmühle, Trennstufe, Trocknung und Windsichtung. Damit könnten bis zu 10.000 Jahrestonnen Material, insbesondere formstabile Folien und Hartkunststoffe aus Polyethylen und Polypropylen zu Granulat oder Mahlgut verarbeitet werden.

„Die sehr wirkungsvolle Wäsche in Friktionswäschern und der Nassmühle, das überzeugende Verschleißschutzkonzept und die gute Zusammenarbeit bei der Realisierung der ersten Anlage hat Rodepa bewogen, erneut Herbold Meckesheim als Anlagenlieferanten zu wählen“, erklären die Verantwortlichen.

Nassshredder für Erstanlage

Die Erstanlage des baden-württembergischen Maschinenbauers läuft seit etwa 16 Monaten in Hengelo. Mit der Anlage wird laut Herbold Meckesheim ein Mix aus Gewerbefolien und LDPE-Folienabfällen aus der Sortierung von Post-consumer Verpackungsabfällen aufgearbeitet, wie diese an automatischen Müllsortieranlagen anfallen. Um die stark verschmutzten Folienabfälle zu verwerten, setzt Rodepa auf eine Vorzerkleinerung in der Waschanlage. Speziell für diese Aufgabenstellung ist ein Nassshredder entwickelt worden.

De Paauw Recycling ist ein 1956 gegründetes Familienunternehmen und bezeichnet sich selbst als einen der führenden Kunststoffrecycler Europas. Nach Angaben des Unternehmens werden Kunststoffabfälle verschiedener Branchen aus ganz Europa eingekauft, es bestehen Verträge mit über 400 Lieferanten. An vier Standorten, in den Niederlanden, der Slowakei und Italien würden LDPE-Folien in verschiedenen Qualitäten, PP aus weißen und farbigen Big-Bags, PET-Flaschen verschiedener Qualitäten und andere Kunststoffe wie ABS, PVC, PS, PC aufbereitet. LDPE- und PP- Regranulate gingen hauptsächlich nach Fernost.

Rodepa Plastics ist eine Schwesterfirma der Niederländer. Der Kunstoffaufbereiter gibt an, jährlich 40.000 Tonnen Kunststoff-Regranulat (LDPE, PP, PS) und -Mahlgut (PP, HDPE, PS) zu erzeugen.

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