Direktverfahren

Mit einer neuen Inline-Preform-Anlage können lebensmitteltaugliche PET-Preforms hergestellt werden, die zu 100 Prozent aus Recycling-PET bestehen. Das Ganze läuft in einem Arbeitsschritt ab. Im nächsten Jahr soll die Anlage den industriellen Betrieb aufnehmen.

rPET: Ohne Umweg von Flakes zu lebensmittelechten Preforms


Ein neues Verfahren zur Herstellung von PET-Flaschenrohlingen haben die beiden Unternehmen Erema und Sipa entwickelt. Dabei handelt es sich um die Direktverarbeitung von gewaschenen Post-Consumer-PET-Flakes zu lebensmittelechten Preforms – ohne den Umweg über die Granulatproduktion.

Die Inline-Preform-Anlage basiert zum einen auf dem sogenannten „Xtreme Preform Production“-System des italienischen Herstellers von PET-Verpackungslösungen, Sipa. Des Weiteren liegt die Vacurema-Technologie des österreichischen Herstellers von Kunststoffrecyclinganlagen, Erema, zugrunde.

Das neue Verfahren erlaube es, durch die Kombination von Spritzgieß- und Pressverfahren PET-Flaschenrohlinge mit einem bis zu acht Prozent geringeren Gewicht im Vergleich zu den leichtesten, mittels Spritzgießverfahren hergestellten Preforms zu produzieren. Dabei gingen keinerlei Schlüsseleigenschaften verloren, wie Erema betont.

Mit Neuware vergleichbar

Durch die Kombination der beiden Technologien entstehe zudem ein durchgängiger Prozess, bei dem die Schmelze quasi „in einer Wärme“ fließe. Ein zwischengeschalteter Abkühlungsschritt sei nicht erforderlich. Dadurch sollen die Energiekosten deutlich sinken.

Für PET-Verarbeiter biete das System aber nicht nur den Vorteil der Energieeinsparung. Auch die Logistik- und Prozesskosten würden geringer ausfallen. Nicht zuletzt könnten Verarbeiter auch die Wirtschaftlichkeit und Produktivität ihrer Preform-Produktion steigern.

Die so hergestellten rPET-Preforms müssen laut Erema den Vergleich mit spritzgegossenen Preforms aus Neuware nicht scheuen. Versuche hätten gezeigt, dass die Qualitätseigenschaften, die geringen Gewichtstoleranzen sowie Viskositäts- und Farbwerte der Preforms mit der Bandbreite von Neuwarewerten vergleichbar sind. Allerdings müssten dafür auch die Flakes eine entsprechende Qualität aufweisen.

Das Verfahren wurde Anfang September bei einem Open-House-Event der beiden Unternehmen live demonstriert. Im nächsten Jahr soll die Anlage den industriellen Betrieb aufnehmen.

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