Joint Venture

Die österreichische Recyclingfirma Saubermacher hat eine neue Aufbereitungsanlage für Elektroaltgeräte eingeweiht. Dabei kooperiert das Unternehmen mit einem anderen Entsorger. Die neu gegründete gemeinsame Gesellschaft übernimmt die Betriebsführung.

Saubermacher weiht neue E-Schrott-Anlage ein


Die Recyclingfirma Saubermacher hat heute in St. Michael ihre neue EAG-Aufbereitungsanlage eingeweiht. Die Anlage ermöglicht die Rückgewinnung von bis zu 20.000 Jahrestonnen gebrauchter oder kaputter Elektrokleingeräte, teilt das Unternehmen mit. Errichtet wurde die Anlage in einer angemieteten Halle des obersteirischen Entsorgungsunternehmens Anton Mayer. Darüber hinaus wurden zusätzliche Lagerboxen für die Vorbehandlung bzw. Vorsortierung, z.B. Lithium-Ionenbatterien, am Saubermacher-Standort in Premstätten gebaut.

Die gute logistische Anbindung in St. Michael und die vorhandene leerstehende Halle veranlassten Saubermacher zur Kooperation. „Die Nutzung der bestehenden Infrastruktur macht vor allem aufgrund der volatilen Marktbedingungen Sinn“, erläutert Gerhard Ziehenberger, Technik-Vorstand bei Saubermacher. „Saubermacher und Anton Mayer verbindet schon seit langem eine gute Partnerschaft. Die jüngste Kooperation bringt Vorteile für beide Unternehmen“, zeigt sich auch Andreas Säumel, Geschäftsführer der Anton Mayer GmbH, über die Synergienutzung erfreut.

Gemeinsame Gesellschaft

Das Investitionsvolumen beträgt über 1 Million Euro. Saubermacher trägt das Invest alleine. Für die Betriebsführung wurde eine gemeinsame Gesellschaft gegründet. Laut Saubermacher liegt der besondere Vorteil der Anlage in ihrer technischen Flexibilität. Der Produktionsablauf könne individuell an die anfallenden Materialströme angepasst werden. So gebe es beispielsweise eine eigene Handyausschleusung. Dies sei besonders wichtig, da sich die Zusammensetzung der Elektrokleingeräte laufend ändert.

Für die Rückgewinnung der verschiedenen Sekundärrohstoffe sind den Angaben zufolge jeweils rund 10 bis 15 Behandlungsschritte erforderlich. Im Durchschnitt würden etwa 85 Prozent des Inputmaterials stofflich und etwa 10 Prozent thermisch verwertet. Es sei die einzige EAG-Anlage im Alpe-Adria-Raum ist, die alle Gerätekategorien verwerten kann, betont Saubermacher.

In Österreich fallen den Angaben zufolge durchschnittlich 30.000 Tonne Kleingeräte pro Jahr an. Ein Fünftel davon bereite Saubermacher in St. Michael auf.

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