Jahresabschluss für 2014

Weniger Tonnage, weniger Umsatz: Für Scholz verlief das vergangene Jahr dürftig. Einzig das Ergebnis hat sich verbessert – wenngleich es weiterhin negativ bleibt.

Scholz bleibt in der Verlustzone


Der Metallrecyclingkonzern Scholz weist für 2014 ein Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von -123,0 Millionen Euro aus. Das ist zwar besser als im Vorjahr, als Scholz noch ein Minus von 349,5 Millionen Euro verbuchte, bedeutet aber nach wie vor einen Verlust.

Wie Scholz mitteilt, sei der Jahresabschluss von Wertkorrekturen auf Finanzanlagen und Forderungen geprägt gewesen. Darüber hinaus fielen Verluste aus der Veräußerung des Geschäftsbereichs Edelstahl sowie Belastungen aus deutschen Standorten an. Die Finanzverbindlichkeiten betrugen Ende Dezember 2014 insgesamt 930,7 Millionen Euro (Ende 2013: 1,089 Milliarden Euro).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBITDA belief sich im vergangenen Jahr auf 102,9 Millionen Euro. Das entspricht einem Minus von 17,6 Prozent gegenüber 2013 (124,9 Millionen Euro). Rückläufig waren auch die verkaufte Tonnage und der Umsatz. Die verkaufte Tonnage ging von 8,46 Millionen Tonnen auf 7,62 Millionen Tonnen zurück. Der Rückgang sei einerseits marktbedingt, andererseits auf Sondereffekte wie beispielsweise Werksbrände bei zwei Großkunden zurückzuführen, erklärt Scholz.

Der Konzernumsatz belief sich auf 3,12 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Rückgang von 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (3,69 Milliarden Euro). Neben der geringeren Tonnage wirkte sich die weiter rückläufige Preisentwicklung am europäischen Schrott- und Stahlmarkt aus, so Scholz. Demgegenüber stieg jedoch die Rohertragsmarge von 15,4 Prozent auf 15,6 Prozent, bedingt durch die Konzentration auf margenstärkere Geschäfte und Effizienzfortschritte.

Solide Entwicklung

Für das laufende Geschäftsjahr 2015 zeigt sich Scholz zuversichtlich. Der Konzern erwartet zwar einen leicht reduzierten Konzernumsatz, rechnet aber mit einer spürbaren Erhöhung des EBITDA. Voraussetzung sei eine „zumindest moderate“ Verbesserung der Branchenentwicklung, erklärt Scholz. Die operative Ergebnisverbesserung werde sich im Wesentlichen aus den fortgeführten und erweiterten Maßnahmen zur Kostenreduzierung, zur Realisierung von Synergien innerhalb der Gruppe und aus Margenverbesserungen speisen. Darüber hinaus erwartet der Konzern zusätzliche Liquiditätszuflüsse aus dem Verkauf weiterer Vermögenswerte.

Die ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres zeigten laut Scholz eine „insgesamt solide Entwicklung“. Das Marktumfeld sei nach wie vor sehr angespannt. Scholz habe in wichtigen Märkten wie Deutschland und Polen von einer guten Nachfrage profitiert. Die Entwicklung in den USA und Mexiko dagegen sei durch Volumen- und Preisrückgänge gekennzeichnet gewesen. Verantwortlich hierfür seien auch der Wertanstieg des US-Dollar sowie verstärkte Stahlimporte aus China.

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