Marktbericht für NE-Metalle

Neue Daten für Zink und Blei zeigen, welche Richtung die Metall- und damit auch die Schrottpreise einschlagen könnten. Bei Aluminium warnen Analysten vor ungerechtfertigt hohen Preisen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Schrottpreise tendieren uneinheitlich


Aluminium hat sich in dieser Woche erneut der 2.000-Dollar-Marke angenähert. Der Dreimonatspreis notierte am gestrigen Donnerstag bei 1.986 US-Dollar je Tonne. Schon im Juli und August hatte das Leichtmetall die Marke deutlich überschritten. Aber damals wie heute warnen Analysten vor einer überzogenen Preisbildung.

Verwendete Menge an Aluminium in Deutschland nach Hauptverwendungsgebieten im Jahr 2013 (in 1.000 Tonnen) „Preise über 2.000 US-Dollar je Tonne halten wir für nicht gerechtfertigt“, sagen Analysten der Commerzbank. Sie sehen sich durch aktuelle Zahlen des International Aluminium Institute bestätigt. Demnach hat die globale Aluminiumproduktion im September ein neues Rekordhoch erreicht. Vor allem China, das für knapp die Hälfte der weltweiten Aluminiumproduktion steht, hat die Produktion deutlich ausgeweitet. Folglich könnte China in den kommenden Monaten große Mengen Aluminium exportieren und damit die Versorgungslage weiter verbessern. Die Folge wären daher eher fallende Preise.

Neue Daten gibt es auch von der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG). Sie geht davon aus, dass der Nachfrageüberschuss in diesem Jahr auf 23.000 Tonnen zurückgehen wird. Im kommenden Jahr sollen die Produktion und die Nachfrage moderat leicht zunehmen. Allerdings geben die Analysten der Commerzbank zu bedenken, dass Chinas Batterienachfrage aufgrund der weniger starken Produktion von E-Bikes zurückgehen dürfte. China ist der Hauptabnehmer von Blei. Die Analysten erwarten daher für die mittlere Frist, dass die Bleipreise nicht besonders stark steigen werden.

Besser sieht es hingegen für Zink aus. Die ILZSG hat ihre Erwartungen für 2014 korrigiert und den prognostizierten Nachfrageüberschuss mit 403.000 Tonnen deutlich höher angesetzt. Im kommenden Jahr soll der Nachfrageüberschuss noch 366.000 Tonnen betragen. Die Commerzbank erwartet deshalb steigende Preise.

Deutlicher Preisrückgang für Nickelschrott

Auf den NE-Metallschrottmärkten gab es in dieser Woche uneinheitliche Preisentwicklungen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (22. Oktober) zwischen 5.070 und 5.250 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissenkung um 50 Euro am unteren Ende und 60 Euro am oberen Ende. Schwerkupferschrott (Keule) fiel ebenfalls um 50 bis 60 Euro und notierte zwischen 4.800 und 5.030 Euro je Tonne.

Eine leichte Preissteigerung gab es hingegen für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.590 und 1.750 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preiserhöhung um durchschnittlich 20 Euro. Der Preis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.620 und 1.720 Euro je Tonne, was ebenfalls einer Preissteigerung um 20 Euro entspricht.

Weitgehend stabil blieben die Preise für Bleischrott. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch zwischen 1.370 und 1.470 Euro je Tonne. Das bedeutet am unteren Ende eine Preiserhöhung um 10 Euro. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.300 bis 1.360 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissenkung um durchschnittlich 50 Euro.

Deutlich gefallen sind dagegen erneut die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch durchschnittlich 1.000 Euro. Das bedeutet einen Rückgang um 70 bis 100 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.400 und 1.500 Euro je Tonne. Das bedeutet ebenfalls einen Preisrückgang um 50 bis 100 Euro.

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