Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallschrottpreise büßten in dieser Woche teils kräftig ein. Auch die Metallpreise an der LME notierten schwächer, das gilt vor allem für Nickel. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Schrottpreise verlieren teils deutlich


Gewiss, es hätte schlimmer kommen können: Die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands hätte zum Einbruch der Börsenkurse führen können und die Talfahrt der chinesischen Börse hätte die internationalen Kurse ebenfalls nach unten reißen können. Doch dazu ist es glücklicherweise nicht gekommen. Zum einen, weil Griechenlands wirtschaftliche Bedeutung zu gering ist und die Ansteckungsgefahr für andere EU-Staaten inzwischen beherrschbar scheint. Und zum anderen, weil die massiven staatlichen Interventionen die Kursverluste an Chinas Börse zunächst gestoppt haben. Damit sind weitere Turbulenzen nicht ausgeschlossen, aber die Gefahr erscheint zunächst einmal unter Kontrolle.

Spuren haben die Verwerfungen dennoch hinterlassen. An der Londoner Metallbörse LME gaben die Notierungen in dieser Woche nach. Besonders hart getroffen wurde Nickel. Der Dreimonatspreis rutschte am Mittwoch auf 10.925 US-Dollar je Tonne. Im Jahresvergleich bedeutet das inzwischen ein Verlust von satten 40 Prozent.

Aber auch die anderen Industriemetalle büßten ein. Der Dreimonatspreis für Aluminium schloss den Handel am Mittwoch mit 1.660 US-Dollar, der entsprechende Preis für Kupfer lag bei 5.380 US-Dollar. Zink und Zinn gaben ebenfalls und notierten bei 1.955 und 14.025 US-Dollar. Ob damit den Boden erreicht ist, wird im Wesentlichen davon abhängen, wie die aktuellen Finanzkrisen sich entwickeln werden. Grundsätzlich könnten die massiven Investitionsförderungsmaßnahmen der chinesischen Regierung, die unter den Bau von Straßen und anderen Infrastrukturprojekten vorsehen, die Nachfrage nach Metallen klettern lassen – und damit auch die Preise.

Starker Rückgang für Kupferschrott

Bei den Metallschrottmärkten sind die Entwicklungen an der LME inzwischen auch angekommen. Die Preise dort sind zum Teil deutlich gefallen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (8. Juli) zwischen 4.780 und 4.960 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preissenkung um 230 Euro am unteren Ende und 210 Euro am oberen Ende. Schwerkupferschrott (Keule) notierte am vergangenen Mittwoch zwischen 4.420 und 4.660 Euro je Tonne, was einen Rückgang um 250 Euro am unteren Ende und 160 Euro am oberen Ende darstellt.

Die Preise für Aluminiumschrott zeigen ebenfalls nach unten, sind aber weniger stark gefallen. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.500 und 1.600 Euro je Tonne. Das entspricht einer Preissenkung um 40 Euro am unteren Ende und 70 Euro am oberen Ende. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.550 und 1.600 Euro je Tonne, was eine Preissenkung um 20 bis 40 Euro bedeutet.

Leicht rückläufig waren auch die Preise für Zinkschrott. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.350 bis 1.400 Euro je Tonne, was einen Rückgang um 10 bis 20 Euro bedeutet. Der Preis für Weichbleischrott (Paket) reduzierte sich um 30 bis 40 Euro auf 1.280 bis 1.420 Euro.

Die Preise für Nickelschrott gaben ebenfalls nach. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.000 und 1.130 Euro. Das entspricht einem Preisrückgang von 130 Euro am unteren Ende und 10 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.400 und 1.520 Euro je Tonne. Das sind 110 Euro weniger am unteren Ende und 10 Euro weniger am oberen Ende

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