Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallpreise sind in dieser Woche nach oben geklettert. Auch die Schrottpreise sind gestiegen. Der wöchentliche Marktbericht zu NE-Metallen.

Schrottpreise ziehen an


An den NE-Metallnotierungen kann man beobachten, welche Wirtschaftsnachrichten aus China gerade die Runde machen. Sind es positive Nachrichten, reagieren die Preise für Industriemetalle sofort nach oben. Sind es schlechte Nachrichten, rutschen die Notierungen ab. Der Grund dafür liegt auf der Hand: China ist einer der wichtigsten Abnehmer von Industriemetallen weltweit, bei Kupfer sogar der wichtigste.

Statistik: Die Hauptverbraucherländer von Kupfer nach ihrem Anteil am weltweiten Kupferkonsum im Jahr 2011 | StatistaDass der Kupferpreis in dieser Woche angezogen hat, führen Analysten deshalb auch auf die stärkere Nachfrage aus China zurück. Das rote Metall lag mit der Dreimonatsnotierung am gestrigen Mittwoch in der Spitze bei 6.636 US-Dollar pro Tonne. Dass Kupfer nicht stärker stieg, mag daran liegen, dass die Konjunkturdaten für China schwächer ausfielen als erhofft. So ist das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 7,4 Prozent gestiegen. Gemessen an bisherigen Wachstumsraten in der Volksrepublik bedeutet das ein gemäßigtes Wachstum. Darüber hinaus erhöhte sich der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie im April nur leicht auf 48,3 Punkte – und blieb damit den vierten Monat in Folge unter der Marke von 50 Punkten.

Die Preissteigerungen bei Kupfer haben auch auf die Schrottpreise abgestrahlt. Händler erlösten am Mittwoch (23. April) für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) zwischen 4.630 und 4.810 Euro, berichtet der Verband Deutscher Metallhändler (VDM). Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das einen durchschnittlichen Preisanstieg um 30 Euro je Tonne. Auch Schwerkupferschrott (Keule) zog am unteren Ende etwas an und erzielte Verkaufspreise zwischen 4.400 und 4.500 Euro pro Tonne. In der Vorwoche reichte die Preisspanne von 4.350 bis 4.500 Euro.

Höhere Preise für Achse und Alter

Nach oben zeigen auch die Preise für Aluminium. Die LME-Notierung schloss am Mittwoch mit 1.875 US-Dollar je Tonne. Nach den Daten des International Aluminium Institute ist die weltweite Aluminiumproduktion im März um 5 Prozent auf ein Rekordhoch von 4,329 Millionen Tonnen gestiegen. Davon wurden 1,984 Millionen Tonnen in China hergestellt.

Analysten gehen davon aus, dass der Aluminiumpreis im Laufe des Jahres noch weiter steigen wird. Die Bank UniCredit etwa erwartet für 2014 eine Bewegung Richtung 1.900 US-Dollar, zum Jahresende sogar bei 2.000 US-Dollar je Tonne.

Im Verbund mit Primäraluminium sind auch die Schrottpreise gestiegen. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) kletterte laut VDM auf 1.350 bis 1.510 Euro pro Tonne. Gegenüber der Vorwoche bedeutet das einen Preisanstieg um durchschnittlich 30 Euro je Tonne. Aluminiumprofilschrott (Alter) kletterte ebenfalls um durchschnittlich 30 Euro auf 1.380 bis 1.480 Euro pro Tonne.

Schrottpreise für Zink, Blei und Nickel steigen ebenfalls

Auch die Preise anderer Schrottsorten sind in dieser Woche geklettert. Altzinkschrott (Zebra) erlöste Stand Mittwoch dieser Woche zwischen 1.090 und 1.130 Euro pro Tonne. Im der Vorwoche lagen die Preise noch im Bereich 1.060 bis 1.120 Euro. Auch Weichbleischrott erlöst zwischen 20 und 30 Euro mehr, am Mittwoch reichte die Preisspanne von 1.300 bis 1.450 Euro pro Tonne.

Im Zuge des allgemeinen Nickelpreis-Auftriebs zogen auch die Sorten V2A (Alt- und Neuschrott) sowie V4A (Alt- und Neuschrott) an. V2A erlöste am oberen Ende 30 Euro mehr – die Spanne reicht von 1.150 bis 1.230 Euro je Tonne. Für V4A erlösten Händler zwischen 1.550 und 1.620 je Tonne. Das sind am oberen Ende bis zu 40 Euro mehr als in der Vorwoche.

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