Mögliche Firmenübernahme

Der Vorstand von Shanks hat sich vergangene Woche zu Spekulationen geäußert, die Van Gansewinkel-Gruppe übernehmen zu wollen. Demnach wird der Kauf des niederländisch-belgischen Entsorgers ernsthaft erwogen. Ein Angebot soll schon in Kürze vorliegen.

Shanks bestätigt Interesse an Van Gansewinkel


Die Shanks Gruppe, ein international operierender Entsorgungskonzern mit Sitz in Großbritannien, will den Entsorgungskonzern Van Gansewinkel übernehmen. Der Vorstand von Shanks bestätigte vergangene Woche sein Interesse an dem Unternehmen. Zuvor hatte es bereits öffentlich Spekulationen über eine mögliche Übernahme gegeben.

Sollte es soweit kommen, erhofft sich der britische Entsorger Shanks dadurch Synergieeffekte – insbesondere dort, wo beide Firmen sich in ihren Aktivitäten überschneiden. Darüber hinaus glaubt der Vorstand, seine Position im Markt für Siedlungsabfälle in den Benelux-Ländern ausbauen zu können. Durch die Kombination beider Unternehmen würde „ein führender Akteur mit sich ergänzenden Stärken in allen Marktsektoren“ geschaffen.

Shanks ist in seinem Heimatmarkt Großbritannien in der Siedlungsabfallentsorgung und darüber hinaus auch in der Verwertung von Lebensmittelabfällen aktiv. In den Niederlanden und Belgien werden unter anderem hausmüllähnliche Gewerbeabfälle aufbereitet, Sonderabfälle behandelt sowie Ersatzbrennstoffe hergestellt. Daneben ist das Unternehmen in verschiedenen anderen Bereichen tätig, so beispielsweise in der Abfallsammlung, Bodenreinigung sowie als Betreiber von Deponien und Anbieter industrieller Reinigungsdienstleistungen.

Angebot in Kürze

Die Briten haben den aktuellen Zahlen zufolge ein gutes Geschäftsjahr 2015 hinter sich. Trotz schwieriger Marktlage verbuchten sie einen Umsatz von 808 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) blieb mit rund 90 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Der operative Gewinn sank leicht von 16 Millionen auf rund 12,9 Millionen Euro.

Van Gansewinkel bietet vor allem in den Niederlanden und Belgien Dienstleistungen rund um die Abfallsammlung und das Recycling an. Das Unternehmen bereitet etwa Kühlgeräte und Hardplastik auf, verwertet Verpackungen und Flachglas und betreibt drei Deponien in den Benelux-Ländern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wies der Entsorger trotz gesunkenen Umsatzes ein positives Nettoergebnis von 308 Millionen Euro aus. Mit Hilfe eines Finanzkonsortiums wurden notleidende Kredite in Beteiligungskapital umgewandelt, was die Schulden der Niederländer um 60 Prozent verringerte.

Wie Shanks mitteilt, werde das Unternehmen nun den möglichen Erwerb des niederländischen Entsorgers genauer prüfen. Ein unverbindlicher Vorschlag werde dem Van Gansewinkel-Aufsichtsrat in Kürze zugehen.

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