Mobile Zerkleinerung

Wenn mobile Shredder bei sperrigen Materialien nicht blockiert werden sollen, müssen sie robust sein. Ein neuer Shredder ist deshalb mit vollgeschweißten Schnitteinheiten verarbeitet. Bei einem EBS-Produzenten ist er bereits im Einsatz.

Shredder-Neuheit für schwierige Materialien


Mit dem mobilen Zerkleinerer Miura 1500 hat der österreichische Maschinenbauer Lindner Recyclingtech den ersten Shredder mit einem Zweiwellen-Schnellwechselsystem auf den Markt gebracht. Der Zerkleinerer macht den Angaben zufolge auch vor Eisenanteilen im Abfall nicht Halt. Möglich werde das durch die vollgeschweißte Zwei-Wellen-Schnitteinheit, die zudem schnell wechselbar sei.

„Bei Wettbewerbsmaschinen sind die Messer oft geschraubt oder geschweißte Einheiten und nur sehr aufwendig wechselbar“, erklärt Stefan Scheiflinger-Ehrenwerth, Produktmanager beim österreichischen Maschinenhersteller. „Geschweißtes ist in der mobilen Vorzerkleinerung meistens stabiler als etwas Geschraubtes.“ Dadurch könne die Miura mit Fremdstoffen und sperrigen Materialien im Aufgabegut problemlos umgehen. Diese Materialien führen als Störstoffe zumeist fast unweigerlich zum Blockieren der Maschine.

Das Lindner-eigene Schnellwechselsystem der Schnitteinheit soll in kürzester Zeit ein Austauschen der Werkzeugwellen ermöglichen. Damit könne sich der Zweiwellenzerkleinerer schnell an geänderte Materialbedingungen anpassen. Da der Zerkleinerer als Dreiachs-Trailer aufgebaut ist, lasse er sich zudem rasch und unkompliziert zwischen verschiedenen Einsatzorten transportieren.

Durchsatzleistung von 25 bis 30 Tonnen pro Stunde

Wie rasch das Schnellwechselsystem im Alltag funktioniert, zeigt sich beim Einsatz des Shredders beim österreichischen Entsorger Nemetz. Hier läuft die Miura seit Januar bei der Ersatzbrennstoffaufbereitung aus Siedlungs-, Gewerbe und Industrieabfällen für Fraktionen kleiner als 80 Millimeter.

Demnach lässt sich der Ausbau der Werkzeugwellen in 20 bis 30 Minuten erledigen. Innerhalb einer Stunde könne der komplette Wellensatz sowie die dazugehörenden Brechbalken und Abstreifkämmen mithilfe von Radladern oder Baggern ausgetauscht werden.

Ausgestattet ist der mobile Zerkleinerer mit einem 350 PS-starken Dieselmotor. Herstellerangaben zufolge erreicht die Miura ein Drehmoment von bis zu 240.000 Nm. Damit zerkleinere die Maschine so gut wie alles an Inputmaterialien. Nemetz rechnet im Produktionsbetrieb mit einer Durchsatzleistung von 25 bis 30 Tonnen pro Stunde – je nach Aufgabematerial.

Nicht zuletzt verfügt der Zweiwellenzerkleinerer laut Lindner über ein komplett neu entwickeltes, elektronisch geregeltes hydraulisches Antriebssystem. Dieses zeichne sich durch eine besonders schnelle Reaktionszeit aus. Zudem ermögliche es eine präzise, auf den Materialfluss abgestimmte Steuerung der Maschine.


Mobiler Zerkleinerer Miura 1500:

Mobiler Zerkleinerer Miura 1500

v.l.n.r: Mario Prammer, Nemetz Entsorgung und Transport AG; Clemens Jäger, Lindner Recyclingtech.
Foto: Lindner RecyclingTech

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