Preisprognosen

Welches Edelmetall wird in diesem Jahr gewinnen, welches verlieren? Experten haben die Marktlage analysiert. Hier die Ergebnisse ihrer Markt- und Preiseinschätzungen.

So entwickeln sich die Edelmetallpreise 2018


Das Jahr 2017 war für die Entwicklung der Edelmetallpreise kein schlechtes. Der Goldpreis schnitt rund 10 Prozent besser ab als im vergangenen Jahr und auch Silber konnte zulegen, wenngleich etwas schwächer als Gold. Ein regelrechter Überflieger war Palladium. Dessen Preis ist 2017 um rund 50 Prozent gestiegen und erreichte zwischenzeitlich ein 17-Jahreshoch von knapp 1.040 US-Dollar.

Einziger Verlierer war im vergangenen Jahr Platin, dessen Preis immer stärker abrutschte und im Dezember auf rund 870 US-Dollar je Tonne fiel. Doch das war die Preisentwicklung im vergangenen Jahr 2017. Wie aber könnten sich die Edelmetallpreise 2018 entwickeln? Experten von Heraeus Precious Metals, dem weltweit größter Anbieter von industriellen Edelmetallservices, haben den Markt analysiert. Hier ihre Prognosen:

Der Aufschwung des Goldpreises wird abgebremst

Im Jahr 2017 nahm der Goldpreis um 12 Prozent zu. Im Jahresverlauf rechnet Heraeus mit einem wiedererstarkten US-Dollar, der die derzeitige Aufwärtsbewegung beim Goldpreis umkehren dürfte. Die zu erwartende sinkende Liquiditätszufuhr der Zentralbanken, sowie steigende Renditen von Staatsanleihen sprechen dafür. Im Gegenzug dürften die politischen Konflikte in Korea und dem Nahen Osten unterstützend wirken, Gold bleibt damit weiter ein sicherer Hafen für Investoren. Es wird eine Handelsspanne zwischen 1.175 und 1.375 US-Dollar/oz erwartet.

Der Silberpreis hängt an der Entwicklung des Goldpreises

Die industrielle Nachfrage für Silber ist 2017 leicht gewachsen, im Wesentlichen getragen von der stark wachsenden Photovoltaikindustrie. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2018 fortsetzen, wird aber nicht ausreichen, um eigene Impulse zu setzen. Ohne neues Interesse von Anlegern dürfte die Entwicklung des Silberpreises an der Entwicklung des Goldpreises hängen. Im Jahresverlauf wird daher mit tieferen Preisen gerechnet. Die Experten von Heraeus Precious Metals rechnen mit einer Preisspanne zwischen 15,25 und 18,00 US-Dollar/oz.

Erholung beim Platinpreis

Die Marktbedingungen für Platin werden sich im Jahr 2018 verbessern. Die Nachfrage der Schmuckindustrie dürfte steigen, während sich der Verbrauchsrückgang aufgrund des Diesel-Skandals in der Automobilindustrie abflachen wird. Der Durchschnittspreis wird zwischen 860 und 1.050 US-Dollar/oz erwartet.

Der Palladiumpreis pendelt sich auf dem derzeitig hohen Niveau ein

Palladium profitierte in den vergangenen Jahren vom starken Wachstum der Automobilindustrie, die 80 Prozent der Nachfrage verantwortet. Aufgrund des Wegfalls von Steuervorteilen im wichtigsten Automarkt China, sowie einem schwächeren Wachstum des US Marktes dürfte sich der Zuwachs deutlich abflachen. Heraeus rechnet mit Preisen zwischen 900 und 1.170 US-Dollar/oz.


Die Preisprognosen im Überblick:

prognose-edelmetallpreise-2018

Mehr zum Thema
Fragen und Antworten zum PET-Markt in Europa
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Recycling von Solarmodulen: Jetzt auch für Silber
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
Elektrofahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien: Wie weit ist Mercedes schon?
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen