Stahlmarkt

Die weltweite Stahlkonjunktur entwickelt sich gut. Das geht aus den Halbjahresberichten der Stahlhersteller ArcelorMittal und Salzgitter hervor. Arcelor erhöhte seine Prognose für die weltweite Stahlnachfrage für das laufende Jahr. Der Salzgitter-Konzern rechnet mit höheren Gewinnen.

Stahlkonjunktur zieht an


Der weltweit größte Stahlhersteller ArcelorMittal ist zuversichtlich, dass die Stahlkonjunktur weiter anziehen wird. Für die zweite Jahreshälfte erwartet der Stahlhersteller steigende Warenauslieferungen. Vor allem China und Russland dürften ihre Nachfrage erhöhen, glaubt der Konzern.

Die gute Stimmung hat auch den Umsatz von ArcelorMittal im zweiten Quartal beflügelt. Laut Geschäftsbericht sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,5 Milliarden Euro auf 17,2 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte von 1,8 Milliarden auf 2,1 Milliarden US-Dollar zu.

Die erzeugten wie verschifften Mengen hingegen blieben nahezu stabil. So wurden im zweiten Quartal 23,2 Millionen Tonnen Rohstahl produziert. Im selben Vorjahresquartal waren es 22,1 Millionen Tonnen. Mit 21,5 Millionen Tonnen wurden nur 600.000 Tonnen weniger Stahl ausgeliefert als im Vorjahresquartal. Verglichen mit dem ersten Quartal 2017 stiegen die verschifften Mengen im zweiten Quartal jedoch um 400.000 Tonnen.


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Höhere Stahlnachfrage erwartet

Aufgrund der positiven Nachfragesituation korrigierte der Konzern seine Prognose für die weltweite Stahlnachfrage für das laufende Jahr nach oben. Das Unternehmen erwartet nun einen Anstieg um 2,5 Prozent bis 3,0 Prozent. Zuvor hatte ArcelorMittal ein Plus von 0,5 bis 1,5 Prozent prognostiziert.

Vor allem in China (plus 2,5 bis plus 3,5 Prozent) und Russland (plus 2 bis plus 2,5 Prozent) dürfte der Stahlverbrauch zulegen, glaubt der Konzern. Für die USA und Brasilien wurden die Prognosen gesenkt. Demnach würde die Stahlnachfrage in beiden Ländern nur noch um zwei bis drei Prozent wachsen statt wie gedacht um plus 3 bis plus 4 Prozent.

Auch der Salzgitter-Konzern korrigierte seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr nach oben. Das Unternehmen geht nun von einem Vorsteuergewinn zwischen 150 und 200 Millionen Euro aus (zuvor: 125 bis 175 Millionen Euro). Der Umsatz soll auf etwa neun Milliarden Euro steigen.

Nach vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2017 verbuchte der Stahlerzeuger in den ersten sechs Monaten einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 100,2 Millionen Euro. Im Vorjahreshalbjahr standen nur 16,1 Millionen Euro in den Büchern. Die Ergebnisverbesserung sei vor allem auf starke Resultate der Segmente Flachstahl und Handel zurückzuführen, heißt es seitens der Salzgitter AG. Das aktuelle Halbjahresergebnis sei das beste seit 2011.

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