Preisentwicklung in Deutschland

Im laufenden Monat Mai haben die Stahlschrottpreise nochmals etwas nachgegeben. Die Preisrückgänge bewegen sich im Rahmen einiger Euro. Weitgehend verschont blieb lediglich Stahlneuschrott, dessen Durchschnittspreis nahezu konstant blieb.

Stahlschrottpreise geben leicht nach


Im Mai sind die Stahlschrottpreise in Deutschland nochmals leicht zurückgegangen. Wie die aktuellen Zahlen des Stahlrecyclingverbands BDSV zeigen, bewegen sich die Preisrückgänge zwischen 70 Cent für Stahlneuschrott (Sorte 2/8) und 6,50 Euro für Schweren Stahlaltschrott (Sorte 3). Damit haben die Durchschnittspreise ungefähr das Niveau von Januar dieses Jahres erreicht. Im Einzelnen lauten die durchschnittlichen Ab Stations-Preise wie folgt:


Stahlaltschrott Sorte 1: 209,3 Euro/Tonne (-5,7 Euro vs. April)

Stahlneuschrott Sorte 2/8: 229,9 Euro/Tonne (-0,7 Euro vs. April)

Schwerer Stahlaltschrott Sorte 3: 225,5 Euro/Tonne (-6,5 Euro vs. April)

Shredderstahlschrott Sorte 4: 230,0 Euro/Tonne (-6,2 Euro vs. April)

Stahlspäne Sorte 5: 187,5 Euro/Tonne (-2,7 Euro vs. April)

Quelle: BDSV

Der Preisrückgang spiegelt insbesondere die etwas schwächere Nachfrage nach Altschrott wider. Das gilt sowohl für Deutschland als auch für das Ausland, insbesondere die Türkei. Wie der bvse berichtet, kauften in der vergangenen Woche zwei türkische Stahlwerke die Sorten HMS 1/2 (80:20) und P&S zu einem Durchschnittspreis von 278 US-Dollar. Für die kommenden Wochen wird davon ausgegangen, dass die türkischen Werke versuchen werden, den Preis weiter zu drücken.

Möglicherweise hat in diesem Monat auch der Eisenerzpreis den Schrottpreis ein Stück weit beeinflusst. Eisenerz ist in den vergangenen vier Wochen um 15 Prozent billiger geworden und kostet aktuell rund 55 Euro je Tonne. Prognosen der Deutschen Bank sehen den Eisenerzpreis noch weiter fallen. Die Bank rechnet bis Jahresende mit einem Eisenerzpreis von 50 US-Dollar beziehungsweise 44 Euro je Tonne.

Auch langfristig rechnet die Deutsche Bank nicht mit einer nachhaltigen Erholung beim Eisenerzpreis: „Sollte die chinesische Nachfrage im kommenden Jahr tatsächlich einbrechen, könnten sogar weitere Preisabschläge folgen“, wie es in einer Analyse der Bank heißt.

In Deutschland zeigt die Stahlkonjunktur unterdessen weiter nach oben. Gemäß aktuellen Zahlen der Wirtschaftsvereinigung Stahl ist die Rohstahlerzeugung im April um gut 8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 3,8 Millionen Tonnen gewachsen. In den ersten vier Monaten beläuft sich der Zuwachs auf 3,4 Prozent.

„Die neuesten Daten spiegeln wider, dass die Stahlmengenkonjunktur auch zu Beginn des zweiten Quartals aufwärts gerichtet ist“, erklärt die Wirtschaftsvereinigung. „Angesichts hoher Risiken und bestehender struktureller Problemlagen auf den internationalen Märkten ist eine nachhaltige Erholung allerdings weiterhin nicht in Sicht.“

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