Marktpreise für Deutschland

Der Monat September brachte einen weiteren Anstieg der Stahlschrottpreise in Deutschland. Im Durchschnitt sind die Preise um bis zu 12 Euro pro Tonne gestiegen. Damit erlöst Stahlschrott so viel wie zuletzt Anfang 2014. Doch ein Ende des Preisanstiegs ist absehbar.

Stahlschrottpreise klettern weiter nach oben


Nach der aktuellen Auswertung durch den Stahlrecyclingverband BDSV sind die Durchschnittspreise für Stahlschrott in Deutschland um 6 bis 12 Euro geklettert. Den stärksten Zuwachs verzeichnen Stahlspäne der Sorte 5 mit einem durchschnittlichen Plus von 11,8 Euro je Tonne. Ähnlich hoch fiel der Preisanstieg für Stahlneuschrott der Sorte 2/8 aus (+11.4 Euro je Tonne).

Dass die Preise trotz der guten Nachfrage nach Stahlschrottmarkt nicht stärker gestiegen sind, führen Marktbeobachter auf den schwächeren Exportmarkt zurück. Insbesondere die weitgehende Marktabstinenz der türkischen Stahlwerke verhinderte einen stärkeren Preisanstieg. Wie der Recyclingverband bvse berichtet, hat die Schrottnachfrage in Italien im Monatsverlauf ebenfalls nachgelassen. Ähnlich zeigte sich der Markt in Frankreich und Belgien.

Im Einzelnen stellen sich die durchschnittlichen Lagerverkaufspreise in Deutschland im September wie folgt dar:


Lagerverkaufspreise für Stahlschrott in Deutschland; September 2017:

Stahlaltschrott Sorte 1: 235,9 Euro/Tonne (+6,2 Euro vs. August)

Stahlneuschrott Sorte 2/8: 255,4 Euro/Tonne (+11,4 Euro vs. August)

Schwerer Stahlaltschrott Sorte 3: 253,8 Euro/Tonne (+8,3 Euro vs. August)

Shredderstahlschrott Sorte 4: 260,2 Euro/Tonne (+9,3 Euro vs. August)

Stahlspäne Sorte 5: 212,7 Euro/Tonne (+11,8 Euro vs. August)

Quelle: BDSV

Wie die Produktionszahlen des Weltstahlverbands World Steel Association zeigen, hat sich die Rohstahlproduktion in der Türkei von Januar bis August dieses Jahres um 13,3 Prozent erhöht. In Deutschland ist ein Zuwachs von 3,3 Prozent zu verzeichnen, in Frankreich von 15,5 Prozent. Die Produktion in Italien bewegt sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Mitte des Monats hatte die Wirtschaftsvereinigung Stahl bereits die Zahlen für Deutschland vorgelegt. Demnach beläuft sich die Elektrostahlproduktion von Januar bis Juli dieses Jahres auf 7,761 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 3,7 Prozent.

Für Oktober sind die Erwartungen am Stahlschrottmarkt eher gedämpft. Laut bvse rechnen Branchenvertreter mit unveränderten beziehungsweise leicht fallenden Schrottpreisen. Größere Preisabschläge werden jedoch nicht erwartet.

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