Zahlen zum ersten Quartal 2016

In den ersten drei Monaten 2016 wurde weltweit weniger Stahl produziert als noch im Vorjahr. Noch stärker ist in diesem Zeitraum der Stahlschrottverbrauch gefallen, wie aktuelle Zahlen belegen.

Stahlschrottverbrauch geht weltweit zurück


Um mehr als 15 Millionen Tonnen ist die Rohstahlproduktion im ersten Quartal 2016 zurückgegangen. Das ist ein Minus von rund 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie Rolf Willeke, statistischer Berater beim Weltrecyclingverband BIR, berichtet. Insgesamt wurden 385,6 Millionen Tonnen hergestellt, etwa die Hälfte davon (192 Millionen Tonnen) in China. Aber auch dort sank die Produktion um knapp 3,2 Prozent.

Rückläufig ist ebenfalls die Stahlherstellung in den EU-28-Ländern (-7 Prozent auf 40,9 Millionen Tonnen), in den USA (- 1,3 Prozent auf 19,6 Millionen Tonnen), in Südkorea (-4,3 Prozent auf 16,2 Millionen Tonnen) und in Russland (-5,2 Prozent auf 17,2 Millionen Tonnen). Gestiegen ist die Produktion hingegen in der Türkei, dort kletterte sie um 1,9 Prozent auf 7,7 Millionen Tonnen.

Selbst die Türkei setzt weniger Stahlschrott ein

Noch stärker als die Stahlproduktion ging der Schrottverbrauch im ersten Quartal 2016 zurück. Laut Willeke fiel der Verbrauch in den EU-28-Ländern um 8,8 Prozent auf 22,2 Millionen. In China ging der Verbrauch um 7,1 Prozent auf 19,5 Millionen Tonnen zurück, in den USA um 4,1 Prozent auf 11,7 Millionen Tonnen.

Besonders stark war das Minus in Russland. Dort reduzierte sich der Verbrauch um rund ein Fünftel und lag damit noch bei 2,7 Millionen Tonnen. Auch in der Türkei ging der Schrotteinsatz trotz Produktionssteigerung zurück: Dort lag der Verbrauch mit 6,1 Millionen Tonnen etwa 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.


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Ganz leicht gestiegen sind hingegen die Stahlschrotteinfuhren in der Türkei. So wurden in den ersten drei Monaten mit 4,2 Millionen Tonnen etwa 0,2 Prozent mehr importiert. Einen großen Sprung nach oben machten mit einem Plus von 35 Prozent auf rund 2 Millionen Tonnen die Einfuhren in Indien. Auch in den EU-28-Ländern wurde mit 672.000 Tonnen etwa 2 Prozent mehr importiert, als noch im Vorjahreszeitraum.

Gefallen sind die Importe hingegen unter anderem in den USA (-10 Prozent auf 868.000 Tonnen) und in China (-19,1 Prozent auf 441.000 Tonnen).

Deutlich weniger Schrottexporte aus den USA

Die weltweit bedeutendsten Stahlschrottexporteure sind weiterhin die EU-28-Länder. Hier wurden insgesamt 3,9 Millionen Tonnen ausgeführt – ein Plus von 10,2 Prozent. Mehr als Hälfte ging in die Türkei, gefolgt von Indien und Pakistan.

Auch Japan steigerte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres die Ausfuhren. Für das Plus von 11,6 Prozent auf 2,15 Millionen Tonnen sorgte vor allem die verstärkte Nachfrage aus Korea und Vietnam, die auch das Minus aus China und Taiwan wettmachte.

Aus den USA hingegen gingen die Exporte mit einem Minus von 20,8 Prozent stark zurück. Nur noch 2,6 Millionen Tonnen wurden ausgeführt. Laut Willeke lag das Minus vor allem an dem Handelsrückgang mit der Türkei – um rund 35 Prozent sank der Export dorthin.

© 320°/ek | 26.07.2016

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