Prognose der Marktentwicklung

In den kommenden Jahren wird die Nachfrage nach Kobalt und Magnesium kräftig zulegen. Auch Titan, das zuletzt schwächer nachgefragt wurde, dürfte wieder Auftrieb bekommen.

Starkes Nachfragewachstum für Kobalt und Magnesium


Was Magnesium gegenüber anderen Metallen auszeichnet, ist vor allem sein Gewicht. Das silbrig glänzende Leichtmetall ist etwa ein Drittel leichter als Aluminium. Deshalb werden die Magnesiumlegierungen vorzugsweise in der Luftfahrt- und der Automobilindustrie verwendet. 2013 war der Bedarf so groß, dass die weltweite Nachfrage um rund 14 Prozent zulegte. Und für die kommenden Jahre zeichnet sich ab, dass die Nachfrage weiter wachsen wird.

Die Industriebank IKB rechnet damit, dass die Nachfrage in den kommenden fünf Jahren um jährlich 7,5 bis 8 Prozent zunehmen wird. Die Nachfrage kommt vor allem aus der Druckgussproduktion und aus dem Einsatz als Legierungsmetall in der Aluminiumerzeugung. Hauptendabnehmer sind die Automobil- und die Luftfahrtindustrie.

Laut IKB steht China heute für knapp 80 Prozent der globalen Produktion. Damit bestimme die Volksrepublik mit ihren Exporten auch die Preissituation. Die chinesischen Kapazitäten würden immer noch zu einem großen Teil von kleinen Betrieben, die ineffizient und nur unzureichend ausgelastet sind, mitbestimmt, erklärt die IKB. Deshalb erwartet die Bank „keine signifikanten Preissteigerungen“. Der Preis werde im zweiten Halbjahr 2014 bei 2.600 US-Dollar pro Tonne liegen, mit einem Band von 300 US-Dollar je Tonne. Im Jahr 2012 lag der Durchschnittspreis bei 1.343,72 US-Dollar je Tonne.

Für Kobalt geht die IKB von einem Durchschnittswachstum von 6 Prozent für die kommenden fünf Jahre aus. Zwischen 2008 und 2013 habe das Wachstum im Durchschnitt 5,5 Prozent betragen. Getragen werde die künftige Nachfrage primär von einem erwarteten Anstieg der Anwendungen in Batterien von gut 9 Prozent jährlich, einer höheren Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie sowie dem vermehrten Einsatz in Katalysatoren.

Angebotsseitig stehen der Nachfrage einige Minenerweiterungen gegenüber, die zu temporären Angebotsüberschüssen führen könnten, so die IKB. Für das zweite Halbjahr 2014 erwartet die Bank einen Kobaltpreis um 30.000 US-Dollar je Tonne, mit einer Bandbreite von 4.000 US-Dollar.

Bei Titan beruft sich die Bank auf Prognosen, wonach die Nachfrage in diesem Jahr um bis zu 10 Prozent auf 29.000 bis 30.000 Tonnen zurückgeht. Zur Begründung heißt es, dass keine größeren Meerwasserentsalzungsanlagen im Bau sind. Mittelfristig wird es nach Meinung der IKB aber wieder deutlich stärkere Impulse aus dem Flugzeugbau geben, dessen Bedarf innerhalb der nächsten fünf Jahre um rund 25 Prozent anziehen dürfte. Für das zweite Halbjahr 2014 erwartet die IKB einen Titanpreis von ca. 6,25 US-Dollar je Kilogramm in einem Band von 0,3 US-Dollar.

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