Vertragsunterzeichnung

Nun ist es rechtsgültig: STEAG hat den Kaufvertrag heute unterzeichnet und ist damit neuer Eigentümer der MVA Lauta und des Industriekraftwerks Rüdersdorf. Verantwortlich für den Bereich Müllverbrennung wird künftig das neue Tochterunternehmen STEAG Waste to Energy sein.

STEAG schließt Übernahme von Vattenfalls MVA ab


Die STEAG GmbH hat heute den Kaufvertrag für Vattenfalls Anteile an der Thermischen Abfallbehandlung Lauta und des Industriekraftwerks (IKW) Rüdersdorf unterzeichnet. Damit besitzt STEAG nun jeweils 100 Prozent der Anteile. Das Bundeskartellamt hat der Übernahme bereits zugestimmt.

Kumuliert verfügen beide Anlagen über eine Müllverbrennungskapazität von 475.000 Tonnen pro Jahr. Für STEAG ist die thermische Verwertung von Abfällen und Sonderbrennstoffen kein unbekanntes Geschäftsfeld. An der T.A. Lauta hielt der Energieversorger bereits 25,1 Prozent der Anteile. Darüber hinaus betreibt der Konzern das Raffineriekraftwerk Leuna, das aus Produktionsrückständen der Raffinerie Strom und Wärme erzeugt.

„Wir haben eine jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb von Kraftwerken, in der Optimierung und in der Entsorgung von Kraftwerksreststoffen“, erläutert Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. „Mit dem Erwerb dieser Anlagen gelingt es uns einerseits unser Portfolio durch zusätzliche grundlastfähige Erzeugungskapazitäten, die zu 50 Prozent CO2-neutral eingestuft sind, zu ergänzen. Damit erhöhen wir den Anteil erneuerbarer Strom- und Wärmeproduktion in unserem Portfolio.“

Potenzial für weitere Konzernbereiche

Alle Aktivitäten rund um den Müllverbrennungsmarkt werden künftig in einem neuen Tochterunternehmen, der STEAG Waste to Energy GmbH, gebündelt. Die Tochterfirma STEAG New Energies hingegen wird weiterhin für den Bereich thermische Biomasseverwertung zuständig sein. Bundesweit setzt das Unternehmen in elf dezentralen Anlagen rund 550.000 Tonnen Biomasse, hauptsächlich Altholz, ein. Die dabei erzeugte Wärme wird in Fernwärmenetze eingespeist oder aber als Prozessdampf an die Industrie geliefert.

Auch für die Tochterunternehmen, STEAG Power Minerals (SPM) und STEAG Technischer Service (STS), sieht Konzernchef Rumstadt Potenzial: „Die STEAG Power Minerals ist Marktführer im Bereich der Vermarktung von Kraftwerksnebenprodukten, wie Flugasche, REA-Gips und Schmelzkammergranulat. Sie kann ihre Kompetenz auch bei diesem Projekt in einem neuen Marktfeld einbringen. Dies gilt genauso für STEAG Technischer Service, der ein breites Dienstleistungsangebot im Bereich der Instandhaltung mitbringt. Dies wollen wir zukünftig auch im Waste to Energy Markt platzieren.“

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