Deponievorhaben

Im Nordwesten von Brandenburg könnte in naher Zukunft eine Bauschuttdeponie der Klasse I entstehen. Wie bekannt wurde, prüft ein Kieswerk derzeit eine ehemalige Kiesgrube als Standort. Ob diese geeignet ist, muss sich aber erst noch zeigen.

Stillgelegte Kiesgrube in Brandenburg bald Bauschuttdeponie?


Das Unternehmen PS Kieswerke mit Sitz in Groß Buchholz bei Perleberg beabsichtigt, in Brandenburg eine Bauschuttdeponie der Klasse I zu errichten. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Grünen an die Landesregierung hervor. Als Standort soll eine stillgelegte Kiesgrube am Ortsrand von Luggendorf im Landkreis Prignitz dienen.

Ob die Kiesgrube in eine Deponie umgewandelt wird, steht allerdings noch nicht fest. Denn bis dato liegt dem Landesamt für Umwelt als der zuständigen Behörde für das Vorhaben noch kein Antrag auf Planfeststellung vor. Darüber hinaus heißt es in einer Antwort des brandenburgischen Landtag auf die Kleine Anfrage: „Die im abfallrechtlichen Planfeststellungsverfahren insbesondere nach den Maßstäben der Deponieverordnung durchzuführende Untersuchung des Standorts auf seine Eignung und Zulässigkeit ist mithin noch nicht erfolgt.“

Wann genau in Luggendorf Bauschutt abgelagert wird, ist auch noch nicht absehbar. In dem ehemaligen Kiessandtagebau lagern nämlich noch immer große Mengen illegaler Abfälle. Der frühere Betreiber hatte zwischen 2007 und 2011 insgesamt 11.500 Kubikmeter Abfälle illegal an den Standort verbracht, so die Landesregierung. Davon habe die Firma PS Kieswerke bislang 200 Kubikmeter Asbest und 190 Kubikmeter Baumischabfall entsorgt.

Des Weiteren lagern dort Abfälle, wie Bauschutt, Boden und Holz, die aber laut einer dem Landesbergbauamt vorliegenden Gefährdungsabschätzung verbleiben können. Zudem sei das Grundwasser in Luggendorf nicht beeinträchtigt. Dies hätte eine ständige Überwachung ergeben.

Widerstand der Anwohner

Gegen die Deponiepläne hat sich bereits der Widerstand der Anwohner formiert. Sie wollen ein naturverträgliches Nachnutzungskonzept für die ehemaligen Kieskuhle. Kommt die Bauschuttdeponie, steigt die Lärm- und Staubbelastung, befürchten die Bürger. Schließlich wäre die Deponie die einzige dieser Art in einem Umkreis von 100 Kilometern.

Die Landesregierung scheint sich dessen bewusst und schreibt in der Kleinen Anfrage: „Die Notwendigkeit immissionsminimierender Maßnahmen wird im Rahmen des abfallrechtlichen Planfeststellungsverfahrens geprüft.“ Gegebenenfalls würden zum Beispiel Sichtschutzpflanzungen sowie reduzierte Fahrgeschwindigkeiten in den Beschluss zum Planfeststellungsverfahren aufgenommen.

Das Unternehmen PS Kieswerke betreibt in der Prignitz drei Kieswerke und vermarktet Kiese, Sande, Boden sowie Tragschichten & Gesteinsgemische. Daneben gehören Erdbau- und Abbrucharbeiten zum Portfolio. Des Weiteren recycelt die Firma Bauwerks-, Mauerwerks- und Betonabbruch und bietet daraus hergestellten RC-Beton und RC-Rotstein an.

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