Geringerer Ressourcenverbrauch

In einer Studie wurde erstmals nachgerechnet, welchen ökologischen Nutzen die Wiederverwendung von PCs und Notebooks hat. Berechnet wurde unter anderem, wie viele Primärressourcen durch die Aufbereitung eingespart werden.

Studie beziffert ökologischen Nutzen von ReUse


Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) hat erstmals die Aufarbeitung von PCs und Notebooks untersucht. Mit positivem Ergebnis: Primärressourcen werden messbar eingespart und der Ausstoß schädlicher Klimagase vermindert. Der Auftrag zur Studie kam vom Kölner Umweltdienstleister Interseroh.

Ein Ergebnis der Fraunhofer-Studie: Das einmalige Aufbereiten eines Notebooks allein spart 181 Kilogramm Primärressourcen ein. Hierbei berücksichtigt wird auch das tote Gestein, das bei der Gewinnung von Erzen für Metalle oder bei der Erdölförderung als Rohstoff für Kunststoffe anfällt.

Zugleich vermindere sich der Ausstoß von schädlichen Klimagasen um rund 154 Kilogramm. Das entspreche rund 1.100 gefahrenen Kilometern eines durchschnittlichen Pkw. Also einmal von Berlin nach München und zurück.

Noch effizienter ist die Aufbereitung eines PC. Hier werden laut Studie 387 Kilogramm Primärressourcen und 229 Kilogramm klimaschädliche Gase eingespart. Als Bezugsgröße für ihre Berechnungen haben die Wissenschaftler von Fraunhofer-Umsicht die Nutzung eines Notebooks beziehungsweise PC über sieben Jahre gewählt. Dahinter steht die Annahme, dass die Altgeräte nach 3,5 Jahren ausgetauscht werden. Die Aufarbeitung der Geräte verlängert die Nutzung um weitere 3,5 Jahre.


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Vor allem Kobalt wird zum knappen Gut

Durch die Aufbereitung von Notebooks kann vor allem viel Kobalt eingespart werden: Über 460 Tonnen Kobalt steckten insgesamt in den im Jahr 2010 in Deutschland verkauften Notebooks, wie aus Zahlen des Öko-Instituts hervorgeht. Darüber hinaus seien noch über 15 Tonnen Neodym und etwas mehr als 12 Tonnen Tantal enthalten.

Gerade Kobalt aber könnte nach Einschätzung des New Yorker Finanzinstituts Cruz Capital knapp werden, und das schon sehr bald. Die Nachfrage steige stetig, das verfügbare Angebot könne aber nicht Schritt halten, heißt es.

Kobalt ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Batterien, da durch Kobalt der Energiegehalt der Batterie vergrößert werden kann. Das Metall wird ebenfalls intensiv in der Herstellung von Smartphones, Düsentriebwerken und Windturbinen verwendet.

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