Übernahme

Der französische Umweltkonzern Suez Environnement hat in Sachsen-Anhalt eine Aufbereitungsanlage für gefährliche Abfälle übernommen. Die gewonnene Energie soll an den umgrenzenden Industrie-Park geliefert werden.

Suez übernimmt Aufbereitungsanlage für gefährliche Abfälle


Der französische Konzern Suez Environnement baut seine Abfallsparte aus. Wie das Unternehmen mitteilt, hat es in Schkopau bei Halle eine Aufbereitungsanlage für gefährliche Abfälle von dem amerikanischen Chemiekonzern Dow übernommen. Die Anlage steht in einem Industriepark von Dow – dem sogenannten Dow ValuePark. In diesem sind rund 20 kunststoffverarbeitende Unternehmen und chemienahe Dienstleister angesiedelt.

Nach Angaben von Suez ist die Anlage mit einem Drehrohrofen und einem Trockner für Industrieschlamm ausgestattet. Dort werden flüssige und feste gefährliche Abfälle verarbeitet – sowohl von Dow und den Unternehmen im Industriepark, als auch von Firmen aus der Region. Die Kapazität liegt bei 35.000 Tonnen pro Jahr. Laut Suez kann die Anlage je nach Bedarf ausgebaut werden.

Durch die hochgradige Verbrennung entstehen jährlich rund 120.000 Tonnen Dampf. Dieser soll im Rahmen einer Partnerschaft zwischen Dow und Suez an die umgrenzenden Unternehmen geliefert werden. Das entstehende Chlor wird als Chlorwasserstoffsäure in den Industrieprozessen genutzt. Zusätzlich will Suez auch die Schlacke aus einer Abwasseraufbereitungsanlage trocknen und weiterbehandeln.

Suez Environnement mit Sitz in Paris ist Teil des Energieversorgungskonzerns Engie SA (bis 2015 GDF Suez). Suez ist in den Bereichen Wasser- und Abfallwirtschaft tätig und kümmert sich nach eigenen Angaben weltweit um rund 16 Millionen Tonnen Abfälle. Der Jahresumsatz lag 2014 bei rund 14,3 Milliarden Euro. In Deutschland werden derzeit von Suez an knapp 50 Standorten rund 1,1 Millionen Tonnen Abfälle verwertet.

Die Dow Chemical Company ist ein weltweit agierendes Chemieunternehmen mit Sitz in den USA. In 35 Ländern werden vor allem Basis- und Spezialchemikalien hergestellt. Deutschland ist für Dow nach eigenen Angaben weltweit der zweitgrößte Produktionsstandort und Absatzmarkt nach den USA – das Unternehmen beschäftigt hier rund 5.000 Mitarbeiter an 17 Standorten und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von rund drei Milliarden US-Dollar.

© 320°/ek | 15.11.2016

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