Vertriebspartnerschaft

In Bulgarien ist die Mülltrennung zwar gesetzlich vorgeschrieben, doch für die Umsetzung fehlten bislang entsprechende Behälter. Für Unternehmen wie Sulo bedeutet das gute Marktchancen. Deshalb wird der Entsorger künftig mit einem Vertriebspartner vor Ort präsent sein.

Sulo stärkt Präsenz in Bulgarien


Das Herforder Unternehmen Sulo hat mit dem bulgarischen Unternehmen BM Leasing eine Vertriebspartnerschaft vereinbart. Damit soll die Präsenz in Bulgarien ausgebaut werden, teilt Sulo mit.

Insgesamt habe das Land mit seinen rund 7 Millionen Einwohnern einen Bedarf von rund 5 Millionen 2-Rad Behältern und 800.000 4-Rad Behältern, betont Sulo. Zwar sei die Mülltrennung gesetzlich vorgeschrieben, doch die Vorschrift werde aus Mangel an Behältern nicht umgesetzt. Stattdessen werden Abfälle noch immer in Einheitsbehältern gesammelt und später auf der Mülldeponie getrennt. Es dürfte weitere zwei bis drei Jahre dauern, bis in Bulgarien die für den flächendeckenden Abruf der EU-Mittel notwendige Infrastruktur in der Abfallwirtschaft geschaffen wird, glaubt Sulo. Zwingende Voraussetzung dafür sei aber die Beschaffung einer entsprechenden Behälterinfrastruktur.

Sulo war im vergangenen Jahr in den bulgarischen Entsorgungsmarkt eingetreten. Damit ist die deutsche Tochtergesellschaft von Plastic Omnium nun in nahezu allen EU-Ländern der CEE-Region präsent. Auch der rumänische Markt, wo Sulo bereits seit drei Jahren aktiv ist, sei durch einen anhaltend hohen Bedarf an Entsorgungslösungen gekennzeichnet, betont der Entsorger. Das habe auch das starke Interesse auf der vor kurzem beendeten Fachmesse „Romenvirotec“ in Bukarest gezeigt.

Großaufträge für Rumänien

„Der Entsorgungsmarkt in Rumänien und Bulgarien ist durch den Aufbau einer EU-Standards entsprechenden Infrastruktur gekennzeichnet“, erklärt Christophe Gence, Geschäftsführer von Sulo Umwelttechnik. „Beide Länder sind deutlich später als etwa Polen, Ungarn oder Tschechien der EU beigetreten und unternehmen nun signifikante Anstrengungen, um die im Rahmen der Beitrittsvereinbarungen vereinbarten Fristen einzuhalten.“ Dazu erhalten sie finanzielle Unterstützung der Europäischen Union für diese Maßnahmen.

Welche Dynamik dabei entsteht, zeigen die Großaufträge, die Sulo in der Vergangenheit in weiter vorangeschrittenen Ländern erhalten hat. Wurden in Warschau 2013 und 2014 insgesamt 100.000 Sulo-Behälter geordert, waren es in Budapest in den Jahren 2012/2013 sogar 400.000. Gence betont, dass in diesen Ländern nach der Erstversorgung eine gewisse Beruhigung des Marktes eingetreten ist, aber unverändert attraktive Marktchancen im mittleren Auftragssegment bestehen.

In Rumänien verzeichnet Sulo nach Galati, Giurgiu und Mehedinti im Jahr 2014 mit den Großstädten Cluj-Napoca und Iaşi die beiden bisher größten Aufträge. Insgesamt wurden bisher über 75.000 2-Rad- und 4-Rad-Behälter in die Moldau, die Walachei und Transsilvanien geliefert. Der Nachholbedarf in dem Land sei unverändert groß, heißt es seitens des Unternehmens. Besonders die „Green Made Müllbehälter“, die Sulo aus Kunststoff fertigt, der aus Zuckerrohr gewonnen wird, seien in Rumänien wegen der Nachhaltigkeit sehr gefragt.

Sulos Angebot umfasst vor allem Wertstoffsammelbehälter der Sulo Umwelttechnik und wird ergänzt um Lösungen des IT-Systemhauses Envicomp, die Logistikdienstleistungen der Westfalia intralog und die Herstellung von Industrieverpackungen der Sulo Emballagen. Als deutsche Tochtergesellschaft von Plastic Omnium Environnement verantwortet Sulo das Entsorgungsgeschäft in Deutschland und Osteuropa.

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