Flottenmanagement

Immer mehr Transportunternehmen setzen auf Telematiksysteme. Die Anbieter derartiger Systeme sind zahlreich. Nun wächst die Konkurrenz um zwei Schwergewichte, die miteinander kooperieren werden. Angeboten wird das „bisher umfangreichste Portfolio an Telematiklösungen“.

Telematikanbieter fasst Fuß auf dem deutschen Markt


Die Telekom und der kanadische Telematikanbieter Fleet Complete arbeiten ab sofort zusammen. Wie der Konzern mitteilt, wird deutschen Fuhrparkinhabern damit das bisher umfangreichste Portfolio an Telematiklösungen zur Verfügung stehen. Die Lösung mit Cloud-Anbindung ermögliche die zuverlässige Verwaltung von Fahrzeugen, Ausrüstung und Außendienstmitarbeitern in einer Plattform.

Wie Telekom hervorhebt, sind Nutzfahrzeugflotten ein integraler Bestandteil der deutschen Wirtschaft: Die 250 Milliarden Euro schwere Branche zähle mehr als fünf Millionen Fahrzeuge. Mit der branchenweit führenden Technologie von Fleet Complete und der Zuverlässigkeit eines der größten Mobilfunkbetreiber des Kontinents wolle man zur Bewältigung der branchenspezifischen Aufgaben im Nutzfahrzeugsektor beitragen.

„Die Plattform wird Fuhrparks jeder Größe, in allen Branchen und mit jedem Fahrzeugtyp abdecken“, so der Konzern. „Kleine bis mittlere sowie große Unternehmen werden dabei unterstützt, den Betrieb effizienter zu gestalten, die Sicherheit zu verbessern, die Gesamtbetriebskosten zu senken und ihren Gewinn zu steigern.“

Fleet Complete wurde 1998 als Complete Innovations gegründet und hat seinen Hauptsitz im kanadischen Markham, 30 Kilometer nördlich von Toronto. Zum Portfolio gehören zum Beispiel:

  • Fleet Tracker, eine Flottenmanagement-Plattform
  • Asset Tracker, eine Software zur Verwaltung von Schwerlastgeräten
  • ELD, ein elektronisches Logging-Gerät für wertvolle Anlagengüter
  • Inspect Mobile App, eine mobile Anwendung zur Fahrzeuginspektion
  • Blackberry Radar, eine Anwendung zum Monitoring sensibler Waren
  • Time Tracker, eine Lösung für das Ressourcenmanagement
  • Fleet Sharing, eine Reservierungssoftware
  • DeskPlan, eine Lösung zur Automatisierung der Auftragsverwaltung
  • FieldMobile, ein Softwaresystem zur Automatisierung der Auftragsbearbeitung und -verwaltung für Außendienstler

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in den USA, Mexiko, Australien und Europa vertreten. Erst Anfang Februar haben die Kanadier ihre europäischen Aktivitäten erweitert durch die Übernahme von Ecofleet, einem Telematikanbieter in Skandinavien, den baltischen Ländern und Osteuropa. 2016 hatten sie ITmobile erworben, einen in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, Österreich und Deutschland tätigen Mitbewerber. Laut Unternehmen nutzen momentan in Europa 110.000 Kunden Fleet Complete, 400.000 sind es weltweit.

„Wir sind begeistert, die Telekom als Vertragspartner in Deutschland zu haben. Diese Partnerschaft ist ein bedeutender Meilenstein hinsichtlich unserer Präsenz auf dem europäischen Markt“, sagt Tony Lourakis, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Fleet Complete. „Der deutsche Markt bietet eine Vielfalt an Chancen im Sektor der Nutzfahrzeugflotten.“

Die Deutsche Telekom kooperiert bereits seit einigen Jahren mit verschiedenen Unternehmen (MAN, Daimler) im Bereich der sogenannten Machine-to-Machine-Anwendungen, kurz M2M. Der Begriff steht für den automatisierten Informationsaustausch, etwa zwischen Fahrzeugen oder Containern untereinander oder mit einer zentralen Leitstelle. Flottenmanagement-, Transport- und Containertrackingsysteme sind die entsprechenden Produkte. Experten schätzen, dass die weltweite Zahl der M2M-Verbindungen allein im Bereich Transport und Logistik von derzeit fünf Milliarden (Stand 2015) auf 27 Milliarden im Jahr 2024 steigen wird.

 

© 320°/bs | 27.03.2018

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