Folge der Kommunalisierung

Die Befürchtungen bewahrheiten sich: Die Tönsmeier Gruppe muss Personal entlassen. Die derzeitige Marktsituation lasse keine andere Wahl, bedauert der private Entsorger.

Tönsmeier baut Stellen ab


Betroffen von den Entlassungen sind Mitarbeiter der Verwaltung in Porta Westfalica. Voraussichtlich werde sich das Unternehmen von 25 Mitarbeitern trennen, erklärte Pressesprecher Boris Ziegler gegenüber 320°. Die Geschäftsführung habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber Rekommunalisierungen und interkommunale Kooperationen hätten zum Verlust wichtiger Marktbereiche geführt.

Die Schaffung autarker Entsorgungsregionen und die steuerliche Bevorteilung kommunaler Unternehmen verhindere einen fairen Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern, beklagt Ziegler. „Obwohl das Bundeskartellamt, der Bund der Steuerzahler und verschiedene Fachverbände seit Monaten eindringlich vor dem Trend zur Rekommunalisierung warnen, ist ein Ende der Entwicklung heute nicht abzusehen.“

Der Abbau von Arbeitsplätzen in Porta Westfalica geschehe in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und soll möglichst sozialverträglich umgesetzt werden, heißt es seitens des Unternehmen. Durch natürliche Fluktuation und den Verzicht auf Nachbesetzungen bei frei werdenden Stellen sollen harte Kündigungen weitgehend vermieden werden.

Perspektivisch plant die Tönsmeier Gruppe ein moderates Wachstum in Geschäftsbereichen, die zu einer besseren Wertschöpfung beitragen. So wird der Entsorger ab November die Aktivitäten im Altholzbereich gezielt ergänzen. „Auf die geplanten strukturellen Anpassungen in der Verwaltung wird dieser Zuwachs jedoch keine Auswirkungen haben. Wir richten den Blick nach vorne und investieren hier gezielt in die Zukunft“, betont Ziegler.

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