Geschäftszahlen 2015

Der belgische Materialtechnologie-Konzern Umicore hat 2015 in der Sparte Recycling erneut weniger umgesetzt. Schuld sind unter anderem die niedrigeren Metallpreise und eine schwache Nachfrage.

Umicore: Erneutes Umsatzminus in Recyclingsparte


Sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) muss Umicore für die Recyclingsparte ein Minus hinnehmen. Wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht für 2015 hervorgeht, lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei rund 663 Millionen Euro – etwa 15 Millionen Euro weniger als 2014 und damit ein Rückgang um gut zwei Prozent. Das EBIT verringerte sich um fünf Prozent von 149 auf 142 Millionen Euro. Für das Minus macht der Konzern die niedrigen Metallpreise und eine schwache Nachfrage in einigen Absatzmärkten verantwortlich.
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Eine Sparte im Recyclingbereich hingegen hat sich gegen die allgemein sinkenden Metallpreise gestemmt. So ist der Umsatz im Bereich Edelmetallrecycling dank besserer Zusammensetzung des Inputmaterials in etwa gleich geblieben. Auch die verarbeiteten Mengen waren auf dem Vorjahresniveau. Dazu trug auch die Recyclinganlage in Hoboken bei. Nach einer Kapazitätserweiterung wird hier seit dem vierten Quartal 2015 auf Volllast gefahren. Für 2016 sind weitere Umbaumaßnahmen geplant, diese sollen aber keinen Einfluss auf den laufenden Betrieb haben.

Weniger Umsatz im Schmuckgeschäft

Im Bereich „Jewellery & Industrial Metals“ sind die Umsätze hingegen zurückgegangen, da laut Umicore weniger Material zur Verfügung stand. Auch bei den „Platinum Engineered Materials“ wurde weniger umgesetzt, das Material ist inzwischen offenbar länger in Benutzung, auch der Absatz war schleppend. Umicore will hier mit Kostenanpassungen reagieren.

Ebenfalls rückläufig waren die Umsätze bei den „Technical Materials“. Gründe hierfür sind vor allem sinkende Absatzzahlen durch die wachsende Substitution der Materialien. Auch hier sind wurden laut Umicore bereits Kosten angepasst, die Maßnahmen hätten inzwischen erste Wirkungen gezeigt.

Etwas besser lief es im Bereich „Precious Metals Management“. Hier wurden vor allem aus der Automobilindustrie PGM-reichhaltige Materialien nachgefragt. Auch Goldbarren wurden teilweise verstärkt geordert, insgesamt war der Handel in etwa auf dem Vorjahresniveau.

Leichter Optimismus für 2016

Für das laufende Jahr ist Umicore im Recyclingbereich vorsichtig optimistisch. So wird mit guten Umsätzen im Bereich „Precious Metal Refining“ gerechnet. Außerdem soll der Absatz dank der neuen Kapazitäten in Hoboken ansteigen.

Trotz der unbefriedigenden Ergebnisse im Recyclingbereich schloss der Konzern das Jahr insgesamt mit einem deutlichen Umsatzplus von 11 Prozent ab. Wie Umicore mitteilt, glichen unter anderem die guten Ergebnisse aus den Sparten „Catalysis“ und „Energy & Surface Technologies“ andere defizitäre Bereiche aus. Der Umsatz lag insgesamt bei rund 2,63 Milliarden Euro. Auch das EBIT stieg deutlich an: von 273,7 auf 330,3 Millionen Euro.

© 320°/ek | 05.02.2016

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