Ersatzbrennstoffe

Das Zementwerk in Deuna will seine Versorgung mit Ersatzbrennstoffen zentralisieren. Geplant ist eine Aufbereitungsanlage für 250.000 Jahrestonnen. Betreiber der neuen Sortieranlage wird die Firma Umweltdienste Bohn sein.

Umweltdienste Bohn plant große EBS-Sortieranlage


Der Zementhersteller Dyckerhoff will die Versorgung mit Ersatzbrennstoffen (EBS) im thüringischen Werk Deuna zentralisieren. Dafür ist eine neue Sortieranlage geplant, die im Jahr 2018 vor Ort in Betrieb genommen werden soll. Betreiber der Anlage wird das Alsfelder Unternehmen Umweltdienste Bohn sein.

Wie es von Bohn heißt, befinde man sich aktuell in der Genehmigungsphase für eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 250.000 Tonnen. Dabei handele es sich um produktspezifische Abfälle mit hohem Heizwert und geringen Chlor- und Schwermetallgehalt. Nähere Angaben machte Bohn nicht. Werden die Pläne für den Bau genehmigt, beginnen im kommenden Jahr die Bauarbeiten.

Verzicht auf Lkw-Transporte

Aktuell nutzt Dyckerhoff nach eigenen Angaben 60 Prozent Ersatzbrennstoffe in Deuna. Im vergangenen Jahr wurden die Öfen mit Fluff (48,3 Prozent), Altreifen (26,6 Prozent), Tiermehl (14,7 Prozent) und Lösemittel (10,4 Prozent) befeuert.

Als Referenz für die Sortieranlage in Deuna soll die Anlage auf dem Gelände der Schwenk Zement im baden-württembergischen Allmendingen dienen. Dort wird aus vorsortierten Gewerbeabfällen Ersatzbrennstoff nach den Anforderungen des Zementwerks hergestellt und direkt als Brennstoff genutzt. Lkw-Transporte entfallen damit.

Deuna liegt im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Das dortige Zementwerk nahm 1975 als VEB Eichsfelder Zementwerk Deuna den Betrieb auf und galt als das größte der ehemaligen DDR. Nach der Wende erwarb Dyckerhoff den Standort. Der Wiesbadener Zementhersteller beschäftigt heute in Deuna 200 Mitarbeiter.

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