Wertlose Airbags

Schadhafte Airbags sind der Grund für eine Sammelklage des US-amerikanischen Verbands der Automobilrecycler. Der Vorwurf: Die Recycler seien vorsätzlich getäuscht und in die Irre geführt worden.

US-Recyclingverband reicht Klage gegen Airbag-Hersteller ein


Der US-amerikanische Verband der Automobilrecycler ARA hat vor einem US-Bundesgericht eine Sammelklage gegen den Airbag-Hersteller Takata und eine Reihe von Automobilherstellern eingereicht. Grund ist die große Rückrufaktion von Fahrzeugen, in denen defekte Airbags eingebaut waren. Die ARA wirft den Unternehmen vor, die Recyclingbetriebe hinsichtlich der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Airbags vorsätzlich getäuscht und Informationen vorenthalten zu haben.

Dadurch hätten die Recycler laut der Automotive Recyclers Association nicht nur zu viel für wertlose Airbags gezahlt. Die Betriebe würden darüber hinaus auf den defekten Airbags sitzen bleiben – es sei ihnen nicht möglich, diese mangelhaften Airbags zu verkaufen oder damit zu handeln. Der ARA-Beschwerde zufolge hat Takata bereits im Jahr 2004 Kenntnis vom Defekt gehabt.

Im vergangenen Jahr musste der Airbag-Hersteller Takata alle eingebauten Frontairbags in den Südstaaten der USA zurückrufen. Damals war es zu fünf Todesfällen und weit über 100 Verletzten gekommen, die eindeutig auf herumfliegende Metallsplitter infolge regulärer und fehlausgelöster Fahrerairbags zurückzuführen waren. Grund für die Fehlauslösung der Airbags war nach Angaben der US-Verkehrsaufsicht NHTSA die mangelhafte Verarbeitung und die Umstellung vom Sprengstoff Tetrazol auf Ammoniumnitrat. Dieser Stoff reagiert empfindlich auf hohe Luftfeuchtigkeit und zersetzt sich. Dadurch kommt es zu Fehlauslösungen.

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