Report für 2014

Die US-Kunststoffrecycler haben im vergangenen Jahr mehr gebrauchte PET-Flaschen verwertet und auch mehr recyceltes PET vermarkten können. Allerdings gerät der Großteil der anfallenden Post-Consumer-Abfälle noch immer nicht in die Recyclingkette.

USA: Inlandsnachfrage nach recyceltem PET steigt auf Rekordhoch


Das Jahr 2014 ist nicht spurlos an den nordamerikanischen Kunststoffrecyclern vorbeigegangen. Zu den größten Herausforderungen zählten die niedrigen Ölpreise, volatile Märkte und eine sich verschlechternde Ballenqualität. „Trotzdem hat die Branche mehr Material verwertet und vermarktet als je zuvor“, betont Tom Busard, Präsident der National Association for PET Container Resources (Napcor). Das liege vor allem an der wachsenden Inlandsnachfrage.

US-amerikanische Markenunternehmen, Händler sowie Produkt- und Verpackungsdesigner greifen immer stärker auf recyceltes PET zurück. Über 350.600 Tonnen recyceltes PET ist im vergangenen Jahr für die Herstellung von PET-Flaschen und -Verpackungen wiederverwendet worden. Das geht aus einem aktuellen Report hervor, den Napcor zusammen mit der Association of Postconsumer Plastic Recyclers (APR) erstellt hat. Der gesamte inländische Verbrauch an recyceltem PET hat ebenfalls zugelegt, von 686.000 Tonnen im Jahr 2013 auf 709.000 Tonnen im Jahr 2014 – ein „Rekordhoch“, wie es im Report heißt.

Nicht nur der Bedarf an rezyklierten PET ist im vergangenen Jahr gestiegen. Auch auf der anderen Seite, der Inputseite, haben Napcor und APR eine Mengensteigerung festgestellt. Allerdings ist diese nur sehr gering ausgefallen. So seien insgesamt 822.000 Tonnen an PET-Flaschen gesammelt worden. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 6.000 Tonnen mehr.

Zugleich ist die für ein Recycling potenziell verfügbare Menge um 1,5 Prozent gestiegen. Somit könnte theoretisch eine Menge von bis zu 2,653 Millionen Tonnen Gesamtgewicht verwertet werden. Dennoch lag die Recyclingquote im vergangenen Jahr nur bei 31 Prozent. Damit gelangt noch immer ein erklecklicher Teil der PET-Abfälle nicht ins stoffliche Recycling.

Positive Entwicklung beim Recycling von PET-Thermoformen

Beim Export setzt sich der Negativtrend fort. So sind die Ausfuhren von PET-Flaschen in Ballen laut Report auf das niedrigste Niveau seit 2004 gefallen. Bereits 2013 sei es zu einer deutlichen Reduzierung gekommen, im vergangenen Jahr sei ein weiterer Rückgang um 14 Prozent eingetreten. Der Anteil des exportierten Materials am Gesamtvolumen von Post-Consumer-PET habe 23 Prozent betragen – das sei der niedrigste Prozentsatz seit 2000.

Eine ganz andere Entwicklung zeigt sich im schnell wachsenden Verpackungssegment der PET-Thermoformen. Im vergangenen Jahr haben die in Kanada und den USA für ein Recycling gesammelten PET-Tiefziehfolien die 100-Millionen-Pound-Marke (45.000 Tonnen) geknackt. Das entspricht einer Steigerung von 70 Prozent gegenüber 2013 (27.400 Tonnen). Diese Zahlen fließen allerdings in diesem Report nicht in die Sammel- und Recyclingquote ein. Sie laufen sozusagen außer Konkurrenz. Ein Drittel der gesammelten PET-Thermoformen wurde vom nordamerikanischen Markt absorbiert, zwei Drittel wurden exportiert.

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