Geschäftszahlen für 2013

Nach den vorläufigen Geschäftszahlen für 2013 hat Scholz empfindliche Einbußen hinnehmen müssen. Der Verlust nach Steuern beläuft sich auf 314 Millionen Euro. Die Suche nach Investoren verlaufe im Zeitplan, heißt es.

Verluste für Metallrecycler Scholz


Die Kennzahlen für 2013 sind eine Aneinanderreihung schlechter Nachrichten: Der Umsatz ist um 19,5 Prozent oder 900.000 Euro auf 3,75 Milliarden Euro gefallen. Das Ergebnis vor Steuern halbierte sich von 102,3 Millionen Euro im Jahr auf aktuell 51,9 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern weist einen Verlust in Höhe von 314 Millionen Euro aus. Im Jahr 2012 war es noch ein Plus von 0,4 Millionen Euro.

Nach unten zeigt auch die umgesetzte Tonnage, die im vergangenen Jahr ein Niveau von 8,63 Millionen Tonnen erreichte. Das entspricht einem Rückgang von 14,4 Prozent (2012: 10,08 Millionen Tonnen). Die rückläufige Tonnage sei die Folge des Marktes und der Konjunktur, aber auch der bereits erfolgten Restrukturierung, heißt es seitens Scholz.

Wie das Unternehmen betont, beträgt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 124,9 Millionen Euro. Damit bewege sich die EBITDA-Marge von 3,3 Prozent weiterhin im oberen Bereich der Gesamtbranche in Europa. Das außerordentliche Ergebnis belaufe sich auf rund -285 Millionen Euro und setze sich im Wesentlichen aus folgenden Positionen zusammen:

  • Die Beendigung der Geschäftsbeziehung zum australischen Recyclingunternehmen CMA führte den Angaben zufolge zu Wertberichtigungen von -95,1 Millionen Euro. Die Belastung aus CMA hatte Scholz bereits im Bericht zum 1. Halbjahr 2013 bekanntgegeben.
  • Ferner habe der Vorstand die im Restrukturierungskonzept über den gesamten Planungszeitraum 2013 bis 2015 enthaltenen bilanziellen Belastungen unter anderem aus den Veräußerungen von Nicht-Kerngeschäftsbereichen (Aluminiumproduktion, Edelbaustahl) komplett im Jahresabschluss 2013 umgesetzt. Dies führe zu einer Einmalbelastung in Höhe von -115,6 Millionen Euro.
  • Darüber hinaus seien per 31. Dezember 2013 alle erkennbaren künftigen Verlustrisiken aus Forderungen und anderen Bilanzansätzen beseitigt worden. Dies führe im Konzern zu weiteren, im Restrukturierungskonzept bisher nicht erfassten Abwertungen von in Summe -45,6 Millionen Euro.
  • Das im 2. Halbjahr 2013 realisierte außerordentliche Ergebnis aus Abschreibungen über -161,2 Millionen Euro habe keine negativen Auswirkungen auf die Liquiditätssituation der Scholz Gruppe. Die am 8. März 2014 anstehende Zinskuponzahlung der Anleihe 2012/2017 sei, wie bereits bekannt gegeben, in der Liquiditätsplanung der Scholz AG berücksichtigt.

Wie aus den Geschäftszahlen der Scholz-Gruppe weiter hervorgeht, fiel das Eigenkapital der Scholz Gruppe als Folge der negativen Ergebnisentwicklung auf ca. -13 Millionen Euro per 31. Dezember 2013 (31. Dezember 2012: 300,4 Millionen Euro). Die Planung sieht laut Scholz unverändert vor, die Eigenkapitalbasis durch die Aufnahme von Investoren zu stärken und wieder auf eine solide Grundlage zu stellen. Die Finanzverbindlichkeiten (Bankkredite, Anleihe und Schuldscheindarlehen) beziffert das Unternehmen zum Ende des Jahres 2013 auf rund 1,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2012: 1,05 Milliarden Euro). Es sei unverändert vorgesehen, die Finanzverschuldung durch die geplante Trennung von Nicht-Kerngeschäftsfeldern bis 2015 auf ca. 700 Millionen Euro zu verringern.

Wie es weiter heißt, befindet sich die Investorensuche mit der derzeit laufenden „Due Diligence“ in einem fortgeschrittenen Stadium. Bei dem Investorenprozess zur Erhöhung des Eigenkapitals sowie bei den laufenden Verkaufsprozessen für die Geschäftsbereiche Aluminium-Produktion und Edelbaustahl sei es das Ziel, noch in der ersten Hälfte des Jahres 2014 zu erfolgreichen Abschlüssen zu kommen. Alle drei Prozesse bewegten sich weiterhin im Rahmen der Zeitpläne.

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