Forschung

Biologisch abbaubar oder sogar essbar soll sie sein – die neue Verpackungslösung, an der niedersächsische Wissenschaftler derzeit tüfteln. Die Rohstoffe für die neue Verpackung stammen aus dem Meer. In zwei Jahren soll sie marktreif sein.

Verpackungsmüll zum Aufessen


Die durch Verpackungsmüll verursachte Plastikflut steigt unaufhörlich. Wissenschaftler und Unternehmen suchen daher intensiv nach alternativen und nachhalten Verpackungslösungen. Im besten Fall sind diese essbar. Das soll auch eine neue Verpackung aus Algen sein, an der Bremerhavener Forscher derzeit arbeiten.

Die neue Verpackungslösung soll ausschließlich aus marinen, spezifischen Makroalgen-Rohstoffen zur Reststoffverwertung bestehen. Dieses Ausgangsmaterial soll mit Extrakten ausgewählter Makroalgenarten, die bioaktive Inhaltsstoffe beinhalten, veredelt werden, wie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) mitteilt.

Forschungsarbeiten mit Bundesmitteln gefördert

Das AWI ist einer der Projektpartner im Verbundprojekt namens MakPak. Forschungspartner sind die Hochschule Bremerhaven und die Schnellrestaurantkette Nordsee. Ziel des MakPak-Projekts sei es, biologisch abbaubare oder sogar essbare Lebensmittelbehälter zu entwickeln, betonen die Partner.

Wie es heißt, sollen die neuen Verpackungen im Außerhausverzehr sowie im Imbiss-Segment zum Einsatz kommen. Das Verpackungsdesign wird von der Firma Nordsee konzipiert und nach der technischen Entwicklung getestet. Das AWI und die Hochschule Bremerhaven würden die passenden Rohstoffe identifizieren, produzieren und die technische Entwicklung des Verpackungskonzepts vornehmen.

Das Verbundprojekt wurde Anfang März gestartet und wird mit Bundesmitteln in Höhe von über 145.600 Euro gefördert. Die Laufzeit ist auf zwei Jahre angelegt.

US-Forscher arbeiten an Verpackung aus Milch

An essbaren Verpackungen wird auch andernorts getüftelt. Bereits im vergangenen Jahr haben Forscher des US-Landwirtschaftsministeriums ihre biologische Alternative zu Plastikverpackungen vorgestellt. Die US-Forscher nutzen dafür die in Milch enthaltenen Casein-Proteine.

Derzeit testen die Lebensmitteltechniker verschiedene Anwendungen für ihre Folie. Denkbar wäre beispielsweise eine Anwendung bei einzeln verpackten Käsescheiben. Auch für Instant-Suppen oder löslichen Kaffee sei die Folie geeignet.

Allerdings wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis diese Verpackung aus Milch in den Supermarktregalen auftaucht. Die Forscher rechnen damit, dass sie noch etwa drei Jahre benötigen, um diese Technik zur Marktreife zu bringen.

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