Zahlen für 2015

Die Verwertungsquote für Weißblechverpackungen ist im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen. Hintergrund ist unter anderem die 7. Novelle der Verpackungsverordnung. Der Gesamtverbrauch an Verpackungsstahl hat sich erhöht.

Verwertung von Weißblech-Verpackungen leicht rückläufig


Die in Deutschland verbrauchten Weißblechverpackungen sind 2015 zu 90,7 Prozent stofflich verwertet worden. Das geht aus den neuesten Zahlen der „Recycling-Bilanz für Verpackungen“ hervor, die die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (gvm) vorgelegt hat. Damit steht Verpackungsstahl (Weißblech) nach wie vor an der Spitze aller vergleichbaren Verpackungswerkstoffe.

Gemäß den vorgelegten Zahlen hat sich der deutsche Gesamtverbrauch von Verpackungsstahl gegenüber dem Vorjahr um rund 3 Prozent auf aktuell 505.800 Tonnen erhöht. Die erzielte Verwertungsquote ist jedoch gegenüber dem Vorjahreswert um 2,4 Prozentpunkte gesunken. Der Rückgang sei zum Teil die Folge der Neuberechnung von Verwertungsmengen aus den verschiedenen Sammlungssystemen und Erfassungsmethoden aufgrund der 7. Novelle der Verpackungsverordnung, die seit 2015 ihre Wirkung entfaltet, erklärt die gvm. Die neugefasste Verordnung habe zum Wegfall der Eigenrücknahme und zu einem Einbruch bei den Branchenlösungen gegenüber dem Vorjahr geführt.

„Auch nach der Neujustierung der Berechnungsgrundlagen liegt die stoffliche Verwertung von Verpackungsstahl stabil über 90 Prozent“, betont Peter Biele, CEO von thyssenkrupp in Andernach, Deutschlands einzigen Produktionsstandort für Verpackungsstahl. „Damit übersteigt unser Werkstoff die gesetzlich geforderte Schwelle von 70 Prozent Verwertungsquote beträchtlich. Wir begrüßen die politischen Bemühungen, ein Verpackungsgesetz vorzulegen, das die Kreislaufwirtschaft weiter stärkt.“


weissblechverpackungen-verbrauch-in-deutschland-bis-2014


Biele sieht als einen wesentlichen Grund für die nachhaltig hohe Verwertungsleistung das umfassende eigene Engagement des Stahlunternehmens für die Schließung des Wertstoffkreislaufs. „Wir nehmen die Produktverantwortung auch im Blick auf die weitere Wertschöpfungskette sehr ernst. Mit der Gründung der DWR – Deutsche Gesellschaft für Weißblechrecycling mbH und der maßgeblichen Beteiligung an der Non-Profit-Gesellschaft Kreislaufsystem Blechverpackungen Stahl GmbH (KBS) trägt thyssenkrupp aktiv zum Recycling sowohl privat verbrauchter Weißblechverpackungen als auch gewerblich anfallender Mengen bei und stellt eine fachgerechte, zielgenaue Rückführung in die Stahlproduktion sicher.“

Die magnetische Eigenschaft von Stahl erlaubt eine weitgehend sortenreine Separierung von Weißblechverpackungen in allen Sortierprozessen. „Wir begrüßen sehr die Funktion der dualen Systeme bei der Sicherstellung einer flächendeckenden Sammlung und Rückführung von Verpackungen. Gleichwohl wird Verpackungsstahl auch in allen anderen Entsorgungssystemen zuverlässig identifiziert und geht nicht verloren“, erläutert DWR-Geschäftsführer Andreas Knein.

thyssenkrupp produziert im rheinland-pfälzischen Andernach jährlich ca. 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsstahl. Stahl wird dort aus der Produktion von thyssenkrupp auf extrem geringe Maße von bis zu 0,100 Millimeter Dicke gewalzt und mit Zinn beziehungsweise Chrom oberflächenveredelt. Nahezu die gesamte Produktion geht als Werkstoff an Verpackungsproduzenten in aller Welt. Neben Dosen für Lebensmittel und Tiernahrung werden aus Verpackungsstahl beispielsweise Getränke- und Aerosoldosen, Behälter für chemisch-technische Füllgüter sowie Kronkorken und Drehverschlüsse hergestellt. thyssenkrupp beschäftigt in Andernach rund 2.400 Mitarbeiter.

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